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Rückblick: Ankunft und erste Tage in Tansania
Airport Berlin Tegel - Airport Amsterdam Schiphol - Airport Kilimanjaro International.
Drei Flughäfen und 13 ½ Stunden später setzte ich meinen ersten Fuß auf tansanischen
Boden. Es war bereits dunkel, als ich mit den anderen Passagieren um 20:30 Uhr Ortszeit
über das Rollfeld dieses kleinen, leicht provinziell wirkenden Airports lief, der sich auf
einem Hochplateau südlich des Kilimandscharos befindet. Trotz meines Visums dauerte die
nervige Ausweiskontrolle unverständlich lange. Die Warteschlage schien gar nicht kürzer zu
werden. Umso ärgerlicher war es zudem, dass die Einreisenden ohne Visum in einer separ-
aten Schlange teilweise schneller abgefertigt wurden als ich. Die siebzig Euro für die Ex-
pressbearbeitung und die Zeit, die ich mir in der tansanischen Botschaft in Berlin ans Bein
gebunden hatte, hätte ich mir echt sparen können. Schließlich musste ich zweimal in der
Botschaft antanzen und mich einmal davon sogar von der schnippischen Sachbearbeiterin
aufEnglischanschnauzenlassen.HieramAirportbekommtmaneinVisuminkürzesterZeit
und zahlt dafür nur läppische fünfzig Euro. Hier hat das Wort Expressvisum wenigstens eine
Bedeutung.
Endlich war ich an der Reihe und sah mich einem düster dreinblickenden Beamten ge-
genüber, den ich kaum verstand. Schon stumpfsinnig, wenn man hinter einer dicken
PlexiglasscheibethrontundsichdannnochmitdenLeutenverständigenmöchte.Alsozeigte
ich guten Willen und presste mein Ohr an die drei winzigen Löcher in der Scheibe. Mit Er-
folg. Nach Sekunden wilden Gestikulierens und englischen, völkerübergreifenden Wortfet-
zen, die wir uns entgegenwarfen, war der düster dreinblickende Beamte plötzlich gar nicht
mehr so düster und ich kapierte endlich, dass ich alle meine Finger nach einem bestimmten
MusteraufdenScannerpressenmusste.WährendichdieseProzedurmitstoischerGelassen-
heitübermichergehenließ,erinnertemichdasalleseinbisschenandieJugendsündemeines
kleinenBruders.DamalswurdeerbeimZündelnanStrohballenerwischtunddienettenDor-
fpolizisten spielten mit ihm auf der Wache „guter Cop, böser Cop“, Fingerabdrücke nehmen
und mit der Tischlampe ins Gesicht leuchten inklusive. Wahrscheinlich hatten die übereifri-
gen Cops zu viele Hollywoodfilme geschaut. Mit einem Klopfen an der Plexiglasscheibe
wurde ich durch den Flughafenbeamten wieder sanft aus meinem Tagtraum in die Realität
zurückgeholt. Nach drei Minuten war der Spaß an der Passportkontrolle dann endlich vorbei
und ich offiziell in Tansania eingereist.
Mit meinem Rucksack und der schweren Transporttragetasche verließ ich schließlich kurz
nach 21 Uhr das Hauptgebäude des Airports, immer auf der Suche nach Bussen, die mich in
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