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dern trägt auch mit zahlreichen Pro-
jekten wie dem Kirchenasyl für Fle-
dermäuse, Korksammelaktionen zu-
gunsten der Kraniche, Handys für die
Havel (durch sachgemäßes Entsorgen
jedes Mobiltelefons kommen drei
Euro der Flussniederung der unteren
Havel zugute) zum Schutz von Flora
und Fauna bei. Darüber hinaus hat er
ein Programm zum Schutz von ein-
hundert Seen gestartet, die eigen-
tumsrechtlich gesichert und saniert
werden sollen.
Der prächtige Eisvogel braucht zum
Überleben saubere Gewässer
Engagement der Heinz-
Sielmann-Stiftung
gierung zurück und werfen ihr verant-
wortungslosen Umgang mit der Res-
source Wasser vor. Gefährdet sind auch
die charakteristischen Baumalleen, vor
allem durch Tausalz, unsachgemäßen
Baumschnitt und Wurzelbeschädigun-
gen. Und in der Landwirtschaft belegt
Brandenburg einen Spitzenplatz beim
umstrittenen Anbau von genmanipu-
liertem BT-Mais der amerikanischen
Firma Monsanto.
Dass es auch anders geht, beweisen
das Ökodorf Brodowin (s. S. 158) und
die Bioland-Ranch Zempow (s. S. 134)
im Ruppiner Land. Dabei können sie
der ständig wachsenden Nachfrage
nach Bioprodukten gerade in der
Hauptstadt bei weitem nicht nach-
kommen.
Einen großen Beitrag zum Natur-
schutz leistet auch die Heinz-Siel-
mann-Stiftung. Die von dem Tierfil-
mer begründete Stiftung unterstützt
in Brandenburg drei Großprojekte,
für die umfangreiche Gelände ange-
kauft wurden. Eins davon ist das Groß
Schauener Seengebiet im Südosten
mit ca. 1000 ha Wasserflächen, die
Heimat bedrohter Tiere wie Fischotter
oder Trauerseeschwalben sind. Hier
wird seit 2002 versucht, gemeinsam
mit der Fischerei Köllnitz die exten-
sive Fischerei zu erhalten und den Na-
turraum mit schreienden Seeadlern
und balzenden Wildgänsen Besu-
chern nahezubringen. Außerdem er-
warb Heinz Sielmann vor seinem Tod
im Jahr 2006 noch ein 3000 ha großes
Gelände einer ehemaligen Tagebau-
landschaft im Naturpark Niederlausit-
zer Landrücken südöstlich von
Luckau. Bei geführten Touren, die das
Naturparkzentrum Wanninchen im
Ortsteil Görlsdorf organisiert, lässt
sich miterleben, wie die Natur die
vom Bergbau zerstörte Landschaft zu-
rückerobert. Nachdem hier u. a. Nist-
wände für Schwalben und Insekten
Handys für die Havel
Angesichts der Gefahren für Natur
und Umwelt kommt dem Engage-
ment von Naturschutzverbänden wie
dem NABU Brandenburg eine immer
größere Bedeutung zu. Er unterhält
nicht nur einige Naturschutzzentren
wie z. B. im Storchendorf Linum, son-
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