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Der Süden
Fürstlich-Drehna
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wiederum der vorbildlich sanierte Alt-
markt mit seinen pastellfarbenen Gie-
belhäusern kontrastiert. Doch die un-
terschiedlichen Einflüsse und Kulturen
machen die Stadt lebendig. Wie offen
und zukunftsorientiert die Bevölke-
rung mit rund 5600 Studenten heute
ist, zeigen nicht nur neu entstandene
Institutionen wie das Kunstmuseum im
Dieselkraftwerk oder die avantgardisti-
sche Universitätsbibliothek, sondern
auch Veranstaltungen wie das Festival
des osteuropäischen Films.
Bereits 1156 urkundlich erwähnt,
herrschte in Cottbus bis 1462 ein frän-
kisches Adelsgeschlecht, dann kam die
Stadt zu Brandenburg und entwickelte
sich zum wichtigen Marktplatz. Einen
weiteren Aufschwung erlebte sie im
18. und 19. Jh. durch neue Gewerbe-
ansiedlungen im Zuge der Industriali-
sierung, zu DDR-Zeiten war Cottbus
Zentrum der Energie- und Kohlewirt-
schaft. Mit der Wende begann ein tief-
greifender Strukturwandel zum
Dienstleistungs- und Wissenschafts-
zentrum, an dem vor allem die Techni-
sche Universität großen Anteil hat.
Eine einzigartige Symbiose aus Schloss,
Lenné-Park, Schlossbrauerei, histori-
schem Dorfkern, Wiesen- und Teich-
landschaften samt angrenzendem
Braunkohletagebau ist auch Fürstlich
Drehna südlich von Luckau. Hauptat-
traktion ist das Wasserschloss mit sei-
nen mächtigen runden Ecktürmen, das
im 13. Jh. als Ritterburg entstand und
1663 Herrschersitz wurde. Inzwischen
ist es vollständig restauriert und in ein
luxuriöses Wellnesshotel verwandelt
worden. Auch die alte Bockwindmühle
und der von Lenné als Landschaftsgar-
ten gestaltete Schlosspark samt Bade-
see sind äußerst reizvoll.
Wissenswertes über den Naturpark
Niederlausitzer Landrücken ist im Be-
sucherzentrum zu erfahren (Alte Lu-
ckauer Str. 1, Tel. 035324 30 50).
Übernachten, Essen
Traumhafte Parklandschaft - Schloss-
hotel Fürstlich Drehna: Tel. 035324 30
30, www.schlosshotel-drehna.de, EZ
ab 75 €, DZ ab 95 €. Das wunderbar ge-
legene Fünf-Sterne-Hotel in dem ein-
maligen Wasserschloss ist vor allem bei
Hochzeitsparen beliebt, z. T. auch Ku-
lisse für Krimi-Dinner und Kabarett-
Abende. Der Betrieb muss nach meh-
reren Betreiberwechseln noch seinen
Stil finden.
Vom Spremberger Turm
zum Altmarkt
Wahrzeichen von Cottbus und Tor zur
Altstadt ist der 31 m hohe Spremberger
Turm (Mi-Mo 10-20 Uhr) . Im
13. Jh. erbaut, erhielt er später eine von
Schinkel entworfene Zinnenkrone und
bietet einen schönen Rundblick über das
Zentrum. Hier beginnt auch die Sprem-
berger Straße, die Haupteinkaufsmeile
der Stadt. Gesäumt von Geschäften und
Wohnhäusern aus dem 19. und 20. Jh.
führt sie zum Schlosskirchplatz mit der
1419 erbauten Schlosskirche , aus
der nach Einzug der Hugenotten 1714
ein freundlicher Putzbau mit Walm-
dach, Sakristei und später angefügtem
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Cottbus K 9
Wer hört, dass Cottbus - auf Sorbisch
Chosébuz - ›schöne Häuser‹ bedeutet,
könnte falsche Erwartungen an die
zweitgrößte Stadt Brandenburgs ha-
ben. Neben Gebäuderesten des Mittel-
alters prallen Plattenbauten und Grün-
derzeitvillen aufeinander, mit denen
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