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Tabelle 4. 10.1.7 Schäden an Betonflächenbefestigungen
Schaden
Mögliche Ursache
Griffigkeitsmängel
Polierter Gesteinskörnung
Mangelhafte Textur
Oberflächenschäden
(Abplatzungen, Verschleiß)
Geringe Betonfestigkeit (falsche Expositionsklasse),
mangelhafte Gesteine,
schlechte Nachbehandlung
Einzelrisse
Verformungen in der Unterlage,
ungleichmäßige Dicke oder Form der Platte,
zu geringe Betonfestigkeit
zu geringe Plattendicke
Abplatzungen, Kornausbrüche, Risse
Zu geringe Frost- und Tausalzbeständigkeit, zu geringer
Luftporengehalt, zu geringe Betonfestigkeit
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gelöste Fugenfüllung
zu große Plattenbewegung
fehlerhafte Fugenfüllung
Alterung der Füllstoffe
Abwandern von Platten
Fehlende bzw. zu geringe oder zerstörte Verankerung,
Veränderungen in der Unterlage (Wasser, Erosion)
Hebung oder Setzung von Platten
Verformung oder Zerstörung in der Unterlage, gelöste oder
zu geringe Verdübelung bzw. Verankerung
Ausknicken von Platten
Wärmedehnung und geringe Betonfestigkeit, zu geringe
Plattendicke
Kantenabplatzungen
Wärmedehnung und geringe Betonfestigkeit, schlechte
Fugenfüllung bzw. defekte Fugen (Plomben).
Plattenzerstörung
zu hohe Verkehrsbelastung
zu geringe Plattendicke
ungünstige Plattenform
zu geringe Betonfestigkeit
(falsche Expositionsklasse)
Unterlage nicht beständig (Setzungen, Erosion)
Vertikale Plattenbewegung, Plattenversatz
kann in mm gemessen werden. Die Ursachen
liegen meist in mangelhafter Tragfähigkeit
oder Erosion der Unterlage sowie fehlender
oder nicht mehr wirksamer Verdübelung bzw.
Verankerung. Als Maßnahmen können ein
Heben durch Unterpressung, ein nachträgli-
ches Verdübeln/Verankern, das Abtragen von
Beton oder der Ersatz von Platten, Plattenstrei-
fen (mind. 1,50 m Breite) oder Plattenteilen
vorgenommen werden.
Das Heben und Festlegen erfolgt mit hydrauli-
schem Unterpressmörtel, der fließfähig und
schnell erhärtend ist. Die Zugabe von Erstar-
rungsbeschleuniger ist möglich. Unter kontrol-
liertem Druck ist der Mörtel einzupressen und
soll an angrenzenden Bohrlöchern austreten.
Ist die Platte angehoben muss eine Vibra-
tionswalze mit 3 bis 4 t Dienstgewicht die
Platte kurzzeitig belasten und darf sich nicht
senken. Andernfalls ist die Unterpressung zu
wiederholen. Sollte die Unterpressung nicht
vollflächig gelingen, kann die Plattenzerstö-
rung noch beschleunigt werden. Die Bohrlö-
cher zur Einfüllung des Mörtels sind 3 cm tief
vom Mörtel zu befreien und mit Kunstharz-
mörtel hohlraumfrei zu verschließen.
Sollen Platten nicht angehoben sondern nur
festgelegt werden, erfolgt die Unterpressung
mit max. 0,5 MPa (5 bar).
Das Abwandern von Platten in Querneigungs-
richtung zeigt sich durch das Öffnen der Längs-
fugen bis zu mehreren cm. Ursache ist eine
nicht vorhandene oder nicht mehr wirksame
Verankerung durch die gerippten Anker. Ein
nachträgliches Verankern, der Ersatz von Fu-
genfüllungen oder der Ersatz von Platten oder
Plattenteilen (mind. 1,50 m Breite) sollte recht-
zeitig erfolgen, damit die Längsfuge sich nicht
zu weit öffnen kann und zu Folgeschäden führt.
Oberflächenschäden entstehen aus schlechter
Betonqualität, mangelhaften Einbaubedingun-
gen und Nachbehandlungen sowie aus Belas-
tungen durch Unfälle, Brand, Taumittel, Chemi-
kalien. Schäden können lokal ausgebessert
(Reaktionsharzmörtel) oder durch Fräsen,
Hochdruckwasserstrahlen, Abstemmen, Schlei-
fen oder Rillenschneiden behandelt werden.
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