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trocknen oder bereits erstarren (der Erstar-
rungsbeginn liegt bei 2 Stunden). Der Beton ist
über den gesamten Querschnitt gleichmäßig
und vollständig zu verdichten.
Arbeitsunterbrechungen sind nach Möglichkeit
(z. B. als Tagesabschluss) an eine Querfuge zu
legen, die als Pressfuge auszubilden ist.
Fugen sind zur Vermeidung wilder Risse und
zum Längenausgleich in der starren Betonde-
cke anzuordnen. Durch die Fugen wird die
Straßenfläche in einzelne Platten unterteilt. Die
Plattengrößen sollen in der Regel das 25-
fache, bei quadratischen Platten das 30-fache,
in Tunnelstrecken das 20-fache der Plattendi-
cke nicht überschreiten. Die Kantenlänge darf
aber nie mehr als 7,50 m betragen. Bei einem
Verhältnis Breite zu Länge kleiner 0,4 soll
eine obere Stahlbewehrung angeordnet wer-
den. Die Betondecke wird quer zur Fahrtrich-
tung durch Querfugen und in Fahrtrichtung
durch Längsfugen unterteilt.
Querfugen können als Schein-, Press- oder
Raumfugen ausgebildet werden. Querfugen
verlaufen im Regelfall rechtwinklig zur Stra-
ßenachse und sollten rechtwinklig auf die
Ränder treffen.
Scheinfugen als Querfugen sind Sollbruchstel-
len in der Betondecke. Durch nachträgliches
Kerben von 25 % bis 30 % der Deckendicke
entstehen geschwächte Betonquerschnitte, die
das wilde Reißen (Bild 4. 7.29c) verhindern.
Zudem teilen die Scheinfugen die Betondecke
in die Plattenlängen ein.
Pressfugen als Querfugen trennen die Betonde-
cke dagegen in ganzer Dicke, weil sie als „Ar-
beitsfuge“ entstehen, z. B. als Tagesabschluss.
Raumfugen sind im Regelfall bei Betondecken
nicht mehr vorhanden. Der Beton soll die bei
Ausdehnung entstehenden Druckkräfte aufneh-
men und abbauen, Dübel sollen Plattenhebun-
gen verhindern (was aber nicht immer gelingt -
Bilder 4. 7.29a und b). Feste Einbauten wie Ent-
wässerungsrinnen, Straßenabläufe, Schächte
sind aber durch Raumfugen von der Decke zu
trennen. Ebenso sind vor und nach Brücken
Raumfugen zur Aufnahme von Längenänderun-
gen vorzusehen. Die Fugeneinlagen von 18 mm
Dicke haben gerade und steif zu sein, sodass sie
sich bei der Betonverdichtung nicht verformen.
Neben den Querfugen entstehen Längsfugen
als Schein- oder Pressfugen. Pressfugen sind
auch hier Arbeitsfugen, die z. B. durch „Nach-
holen“ einer Richtungsfahrbahn gegenüber
einem Haltestreifen (Standstreifen) entstehen.
Längsscheinfugen teilen die Betonplatte in
Längsrichtung in Plattenbreiten. Sie sind nach-
träglich durch Kerbschnitte von 40 % bis 45 %
der Deckendicke herzustellen.
Fugen müssen gedichtet werden. Alle Fugen-
kerben sind daher zur Aufnahme der Fugenfül-
lung auf einen Fugenspalt zu erweitern und
dann mit heiß oder kalt verarbeitbaren Fu-
genmassen oder Fugenprofilen zu verschließen
(ZTV Fug-StB 01).
(Bilder 4. 7.30 bis 4. 7.41)
4
4. 7.30 Fugenschneider
4. 7.31 Scheinfuge nach unten gerissen,
unten Kerbe in hydraulisch ge-
bundener Tragschicht
 
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