Civil Engineering Reference
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4. 2.65 Prüfen einer Rohrleitung auf Wasserdichtheit
beziehen sich auf die benetzte innere Oberflä-
che der Rohrleitung.
Der Auftraggeber darf entscheiden, ob alterna-
tiv eine Dichtheitsprüfung mit Luft durchge-
führt werden soll. Dichtheitsprüfungen mit
Luft gelten nach § 36 der UVV/BGV „Allge-
meine Vorschriften“ der Berufsgenossenschaft
als gefährliche Arbeit. Entsprechend werden
eine Reihe von Forderungen an die durchfüh-
renden Personen, die eingesetzten Geräte und
die Baustellenbedingungen gestellt.
Die Dichtheitsprüfung mit Luft ist als Über-
druck bzw. Unterdruckprüfung deutlich
schneller, allerdings auch komplizierter durch-
zuführen. Die Prüfzeit schwankt in Abhängig-
keit von Werkstoff, DN und Prüfdruck zwi-
schen 1,5 und 24 min (siehe Abschnitt 7, Ta-
bellen). Bringt die Prüfung mit Luft keine
eindeutigen Werte oder misslingt sie, wird die
Prüfung mit Wasser durchgeführt und ent-
scheidet über die Dichtheit (Tabelle 7. 7).
DN
Füllmenge
( l /m)
zul. Wasserzugabewert
( l /m)
150
200
250
300
350
400
500
600
18,00
31,00
44,00
70,00
93,00
126,00
196,00
273,00
0,071
0,095
0,118
0,140
0,162
0,188
0,236
0,278
Zulässiger Wasserzugabewert W 30 für die
Rohrleitung
Prüfdauer: 30 min
Vorprüfzeit: 1 Std.
Wasserzugabewerte W 30 :
0,15 l /m 2 Rohrleitung
0,20 l /m 2 Rohrleitung und Schächte
0,40 l /m 2 Schächte und Inspektionsöffnungen
4. 2.66 Daten für die Dichtheitsprüfung mit
Wasser nach DIN EN 1610
4.2.8 Bau von Kontrollschächten
Begriffe. Die übliche Bezeichnung für die
Schachtbauwerke, die die Rohrleitungen für
Schmutz-, Misch- und Regenwasser unterbre-
chen, verdeutlichen die Aufgabe: Sie dienen
der Kontrolle der Rohrleitung, ihrer Überprü-
fung und Reinigung. In den Schächten und mit
den Schächten lassen sich mehrere Leitungen
zusammenführen ( 4. 2.67), können „Höhen-
sprünge“ vorgenommen werden, lassen sich
Rohrdurchmesser (DN), Gefälle und Richtung
verändern.
Beispiel
Wie viel Wasser darf während der Prüfzeit einer
Steinzeugrohrleitung DN 200 von 45 m Länge
maximal zugegeben werden?
Benetzte Innenfläche = 0,2 m ·
π
· 45 m
= 28,26 m 2 .
Wasserzugabe nach Tabelle 4. 2.66
= 0,15 l /m 2 bei Steinzeugrohren
maximale Wasserzugabe
= 28,26 m 2 · 0,15 l /m 2 = 4,23 l oder
45,00 m × 0,095 l /m = 4,27 l
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