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4. 2.17 Trassen-Warnband und Abdeckhauben sollen vor Beschädigungen und Unfällen schützen
Rohrmaterial, Rohre und Dichtungen werden
mit einer Reihe von Normprüfungen auf ihre
Eignung und Beschaffenheit geprüft. Wichtig
ist die Scheiteldruckfestigkeit, die für die Auf-
nahme mechanischer Belastung aus Bodenlast,
Verkehrslast und Oberflächenlast entscheidend
ist. Die Rohrleitung überträgt die Belastung
auf den Untergrund. Nur wenn dieser ausrei-
chend tragfähig ist, wird sie ohne Setzungen
die vorgeschriebene Lage behalten.
Lage der Leitungen in öffentlichen Straßen.
Die vielen Versorgungsleitungen (Elektrizität,
Gas, Wasser, Post, Fernwärme), Entsorgungs-
leitungen (Schmutz- und Regenwasser), ande-
ren Anlagen und Einbauten (Straßenbahn,
Bäume usw.) sind nicht wahllos in den öffent-
lichen Verkehrsanlagen verteilt. Um gegensei-
tige Behinderungen, Unfälle, Schäden und
Beeinträchtigungen des Verkehrs gering zu
halten, teilt DIN 1998 die außerhalb der Fahr-
bahn liegenden Verkehrsflächen in Zonen ein
( 4. 2.16). Regen-, Schmutz- und Mischwasser-
kanäle liegen danach stets im Fahrbahnbereich.
Allerdings wird die Lage älterer Leitungen
besonders nach Fahrbahnverlegungen, Umbau-
ten usw. davon abweichen. Bei Erdarbeiten in
der Nähe gefährlicher Versorgungsleitungen
(Starkstrom, Gas, Wasser) ist größte Vorsicht
geboten. In jedem Fall muss man bei den zu-
ständigen Stellen und Versorgungsträgern
(Bauamt, Post, Stadtwerke usw.) Auskunft
einholen. Sicher sind auch Suchgräben, die
quer zur Längsachse der Baugrube oder des
Leitungsgrabens angelegt werden und die Lage
genau aufzeigen. Notfalls setzt man spezielle
Suchgeräte ein. Ein Trassenband (farbiger
Folienstreifen aus Kunststoff mit entspre-
chendem Aufdruck) über den Kabeln soll beim
Aufgraben warnen und hinweisen ( 4. 2.17). Die
Versorger geben meist Merkblätter heraus, auf
denen sie Maßnahmen für Schutz und Sicher-
heit im Zusammenhang mit Bauarbeiten emp-
fehlen oder vorschreiben. Einen Ausschnitt
finden Sie ebenfalls in Abschnitt 7.7
Eine ausführliche Übersicht über Lage, Mate-
rial, Durchmesser usw. von Erdleitungen fin-
den Sie in Abschnitt 7, Tabellen.
Vor Beginn der Erd- und Verbauarbeiten
muss sich die ausführende Firma über die
Lage der Versorgungsleitungen im Bereich
der Gräben und Baugruben informieren.
4.2.2 Herstellen geböschter und
verbauter Rohrgräben
Dem Auftragnehmer bleibt meist freigestellt,
ob er einen Leitungsgraben in offener Bauwei-
se mit Böschungen oder mit Grabenverbau bei
senkrechten Wänden ausführt.
Baustoff. Bei unverbauten Leitungsgräben
und Baugruben ist der Böschungswinkel so zu
wählen, dass der Boden nicht abrutschen kann.
Jeder Boden hat einen natürlichen Böschungs-
winkel, der sich einstellt, wenn loser Boden
frei fallen kann (siehe die Böschungswinkel,
wenn auf der Baustelle Boden, Frostschutz-
kies, Pflastersand usw. gekippt werden). Der
natürliche Böschungswinkel hängt stark vom
jeweiligen Wassergehalt des Bodens ab.
Zu bedenken ist auch, dass lose und „gewach-
sene“ Böden unterschiedliche Böschungswin-
kel haben. Auch Belastungen in der Nähe und
Erschütterungen beeinflussen den Böschungs-
winkel. Der gerade noch mögliche Böschungs-
winkel ist also schwer feststellbar; er wäre am
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