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Bodenklassen. Bei Erdarbeiten hängen der
erforderliche Kraftaufwand bei Werkzeugen
und Maschinen und die dabei erreichte Leis-
tung ganz entscheidend von den Eigenschaften
des Bodens ab. Die Zusammensetzung der
Böden (z. B. bindig oder nichtbindig), der
Lagerungszustand (locker oder fest) und der
Wassergehalt (breiig, weich, fest) bestimmen
Lösbarkeit, Bearbeitung und Verwendbarkeit
der Böden.
DIN 18 300 „Erdarbeiten“ (VOB Teil C) teilt
alle Böden nach Lösbarkeit und Verwend-
barkeit in 7 Bodenklassen ein. Die Boden-
klasse genau zu bestimmen, ist oft - und
besonders bei den Bodenklassen 3 bis 5 -
sehr schwierig und bedarf der genauen Ana-
lyse (Bild 4. 1.12).
Andererseits wechseln die Bodenklassen in der
Natur sehr schnell und geben bei der üblichen
Ausschreibung der Erdarbeiten nach der Bo-
denklasse evtl. Anlass zu Änderungen der
Einheitspreise.
In Bild 4. 1.14 sind einige Werkzeuge und
Maschinen für den Erdbau nach ihren Ein-
satzmöglichkeiten den Bodenklassen und Ein-
zel-Erdarbeiten zugeordnet.
Die Kurzzeichen nach DIN 18 196 werden
auch bei Lieferungen, Ausschreibungen, in
Bohrprofilen und Zeichnungen verwendet. Der
Straßenbauer muss sie deshalb kennen (Bild
4. 1.15).
Beim Ausheben von Boden in Einschnitten
und Anschnitten, aus Gräben und Baugruben
spielt die Bodeneigenschaft „Lösbarkeit“ eine
wichtige Rolle. Sie hängt von der Kornzu-
sammensetzung, dem Wassergehalt und der
Lagerungsdichte des Bodens ab. Für den Ein-
bau gelöster, gelockerter Böden ist die Ver-
dichtungswilligkeit entscheidend.
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4. 1.9 Bezeichnungen im Erdbau
Die Werte für Auflockerung und Verdichtung
gibt man in Raum- oder Volumenprozent
(V %) an, bezogen auf die verdichtete („ge-
wachsene“) Masse. Tabellenwerte können
hierbei stets nur einen Anhalt bieten. Der Prak-
tiker wird sich mehr auf Erfahrungen und/oder
exakte Bestimmungen verlassen.
Siebprobe. Um die Zusammensetzung eines
Bodens kennenzulernen, muss man eine Bo-
denprobe durch Zerkleinern, Sieben, Auf-
schlämmen usw. zerlegen. Nach DIN 18 123
gibt die Korngrößenverteilung die Massenan-
teile der in einer Bodenart vorhandenen Kör-
nungsgruppen an. Die Massenanteile der
Korngrößen über 0,063 mm ermittelt man
durch Sieben:
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