Civil Engineering Reference
In-Depth Information
1 Technische und betriebliche Grundkenntnisse
1.1 Straßen früher und heute
Von allen großen Kulturen in China, Indien,
Ägypten, Syrien, Babylonien und Assyrien,
Persien und Griechenland, vor allem im römi-
schen Reich, wird von Straßen, Straßenbau
und Straßenbauern berichtet. Die Berichte
gehen bis in das 4. Jahrtausend v. Chr. ( 1. 1)
zurück, und so kann man vom Straßenbau als
einer sehr alten Baukunst bzw. einem sehr
alten Handwerk sprechen.
Demonstrationsstraßen (z. B. in Syrien und
Griechenland), wichtige Heerstraßen (Make-
donien und Rom), Gräberstraßen (z. B. in
Rom, 1. 2), Repräsentationsstraßen, Prachtstra-
ßen und Wohnstraßen.
Die Konstruktion und Ausführung der Straßen
waren in den Jahrtausenden sehr unterschied-
1. 2 Die Via Appia - Königin der Straßen -
wurde um 300 v. Chr. gebaut und war mit
Steinplatten gepflastert. Von Grabmälern
gesäumt, führte sie aus Rom heraus bis
nach Brindisi
1. 1 Die von deutschen Archäologen ausge-
grabene gepflasterte Rampe in Troja (Tür-
kei) ist vermutlich zwischen 2500 und
2300 v.Chr. gebaut worden.
Anfangs gab es nur den Trampelpfad, der von
den ersten menschlichen Siedlungen wegführte
und sich bald verlor. Die Verwendung des
Rades und die Entwicklung von Wagen ver-
schiedener Art machten eine Befestigung des
Untergrundes erforderlich, führten zum Stra-
ßenbau. So entstanden die ersten gepflasterten
Straßen.
Bedeutung. Straßen haben für die jeweiligen
Kulturen eine große Bedeutung. Entsprechend
entstanden in der Vergangenheit große Han-
delsstraßen (z. B. in China und Syrien), wich-
tige Verwaltungsstraßen (z. B. in Indien und
Persien), Prozessionsstraßen und heilige Stra-
ßen (z. B. in Babylonien und Griechenland),
notwendige Förderstraßen (z. B. für den Bau
der Pyramiden am Nil), Königsstraßen und
lich und mehr als heute von den Faktoren Boden,
Witterung, Baustoffen usw. abhängig. Meist
waren es einfache Erdstraßen, dann wiederum
„Schotter“straßen, häufig Bohlen- oder Knüp-
pelwege oder sogar auf Pfählen gegründete
Straßen. Sehr früh spielte aber auch schon das
Pflaster in Tempelhöfen, in Prozessionsstraßen
und Siedlungskernen eine Rolle. In Babylonien
und Assyrien wurden Ziegel in Straßen verlegt
und mit „Asfalt“ vergossen.
„Viele Wege führen nach Rom“. ( 1. 3) Gerade
am Beispiel des großen römischen Reiches vor
und nach Christi Geburt wird die Bedeutung der
Straßen für Verwaltung und Machterhalt, aber
auch für die Vielfalt und Ansprüche einer
großen Kultur deutlich. Resten und Ausgra-
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