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man den Kunsthandwerkern über die
Schulter schauen kann.
dem 15. Jh. stammenden gotischen Bil-
der in den Seitenkapellen. Die Església
de Santa Eulàlia ist neben der Kathe-
drale die einzige dreischiffige gotische
Kirche Mallorcas.
Über dem neugotischen Hauptpor-
tal wacht die hl. Eulalia (die gut Re-
dende), die im Alter von 14 Jahren in
Spanien zu Zeiten der römischen Chris-
tenverfolgung den Märtyrertod erlit-
ten haben soll. Sie ist Schutzheilige
Barcelonas, wo sie seit dem 7. Jh. ver-
ehrt wird, und fand in der Kathedrale
der katalanischen Hauptstadt auch
ihre letzte Ruhestätte. In Mallorca ist
sie eher für eine sichere Seefahrt und
gute Ernten verantwortlich, besagt
doch eine alte Bauernregel: »St. Eula-
lia Sonnenschein, bringt viel Obst und
guten Wein.«
Wir verlassen den Platz auf dem kur-
zen Carrer Cadena und gelangen zur
Nahtstelle der ehemals arabischen
Stadt La Portella und der Neustadt Vila
Dalt (Villa de Dalt).
Palau de Marquès de Vivot
und Can Juny
Über den Carrer Morer und über die
Plaça de Quadrado hinweg kommt
man in den Carrer Savellà (Zavellà), wo
man in Hausnummer 4 einen Blick in
den leider nicht mehr zugänglichen
Palau de Marquès de Vivot werfen
kann. Sein Innenhof mit Loggia und
gelben Marmorsäulen verkörpert den
Renaissancestil ganz besonders aus-
drucksvoll. Errichtet wurde das herr-
schaftliche Bauwerk Ende des 17. Jh.
auf mittelalterlichen Fundamenten;
der Keller ist sogar arabischen Ur-
sprungs. Der erste Marquès de Vivot,
der in die politischen Machtkämpfe
des Spanischen Erbfolgekriegs verwi-
ckelt war, erweiterte das Haus be-
trächtlich. Heute gehört es dem Comte
de Savellà (Zavellà), dessen Namen
auch die Straße trägt.
Unter der Hausnummer 13 öffnet
sich schräg gegenüber ein weiterer
sehr schöner Patio. Der Can Juny
stammt aus dem 16. Jh., erlebte aller-
dings zahlreiche Umbauten bis ins
19. Jh.
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Ajuntament und Plaça de Cort
Das über Eck gebaute Ajuntament
(Rathaus), ein repräsentativer Barock-
bau, dominiert die nahe Plaça de Cort .
Beachtenswert sind die das Dachsims
tragenden hölzernen Atlanten und
auch ein Blick in die mittelalterlich wir-
kende Vorhalle lohnt. Hölzerne Riesen
(gegants) haben hier ihren Platz, Figu-
ren, die anlässlich der Festa de Sant Se-
bastià (20. Jan.) in einer Prozession
durch die Straßen geleitet werden.
Auch die übrigen Gebäude an der
Plaça de Cort verdienen einen Blick,
tragen sie doch wesentlich zur Harmo-
nie des Ensembles bei. Im Schatten des
alten, entsprechend mächtigen und
knorrigen Olivenbaums kann man eine
Pause einlegen und vielleicht eine
heiße Schokolade aus dem Schnellim-
biss Dunkin Coffee genießen, die er-
staunlich gut ist.
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Santa Eulàlia
Der Carrer Savellà führt weiter zur
Rückseite der Església de Santa Eulàlia.
Sie liegt an dem schönen verkehrsbe-
ruhigten Platz gleichen Namens, von
dessen Straßencafés - wie dem Mo-
derno und dem Plaza - man die Fas-
sade der Kirche im Blick hat.
Das Gotteshaus geht auf die Zeit der
Rückeroberung Mallorcas durch
Jaume I (1229) zurück, hat aber im
Laufe der Jahrhunderte zahlreiche
Umbauten und damit eine Vermi-
schung unterschiedlicher Stile erfah-
ren. Der Altar ist in üppigem Barock
gestaltet, bemerkenswert sind die aus
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