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Die Eifel-Maare - Kratermulden
mit und ohne Wasser
Die Eifel-Maare (lateinisch mare = die See, das Meer), von der
Dichterin Clara Viebig als die „Augen der Eifel“ bezeichnet,
sind überwiegend in der letzten Ausbruchsperiode des Eifel-
Vulkanismus entstanden. Es handelt sich um kraterförmige
Vertiefungen, die durch vulkanische Gasexplosionen, so ge-
nannte phreatomagmatische Explosionen entstanden. Maare
sind großteils kreisförmig und teilweise mit Wasser gefüllt, so-
dass man Maarseen von Trockenmaaren unterscheidet.
In der ersten Entstehungsphase eines Maares trifft aufstei-
gendes Magma mit Wasser führenden Gesteinsschichten zu-
sammen. Beim Kontakt von Wasser und Magma kommt es zu
jenen Explosionen, bei denen das umgebende Gestein zu-
sammen mit der Magma in kleinste Bestandteile zerfetzt und
aus dem Explosionstrichter geschleudert wird. Das Gestein
bricht über dem Explosionsschlot zusammen, der Maartrichter
entsteht und nachfolgendes Auswurfmaterial bricht in den
Trichter ein. Bleibt ein Trichter erhalten, füllt sich dieser mit
Grund- und Oberflächenwasser, der Maarsee entsteht. Ver-
füllt sich der Trichter, auch durch spätere Sedimente, entsteht
ein Trockenmaar.
Der schönste Maarsee ist das kreisrunde Pulvermaar bei
Gillenfeld, das interessanteste Trockenmaar wird vom Booser
Doppelmaar westlich von Boos bei Kelberg gebildet. Der
Laacher See ist übrigens kein Maar im eigentlichen Sinne. Es
handelt sich hierbei um einen See, der im ehemaligen Ein-
bruchkrater des Laacher Vulkans entstanden ist.
Als das älteste Maar wird das Eckfelder Maar bei Mander-
scheid angesehen. Es stammt aus der erdgeschichtlichen Epo-
che des Eozän, der zweiten Epoche des Tertiär vor etwa
50 Millionen Jahren. In diese Periode fällt die sprunghafte
Weiterentwicklung der Säugetiere, vor allem der Unpaarhufer,
Fledertiere, Primaten und Nagetiere. Und so hat man im Un-
tergrund dieses Maares so sensationelle Funde gemacht wie
das Eckfelder Urpferd, ein vollständig erhaltenes Skelett einer
trächtigen Stute, sowie den Flügel einer vorzeitlichen Fleder-
maus.
Das jüngste Maar ist das Eichholzmaar bei Steffeln. In den
Jahren 2007/08 wurden Renaturierungsmaßnahmen durch-
geführt, um das zu Beginn des vorigen Jahrhunderts zum Er-
halt von Wiesenflächen trocken gelegte Becken wieder zu fül-
len. Das Eichholzmaar bedeckt nun wieder eine Wasserfläche
von einem Hektar, es hat einen Durchmesser von 120 Metern
und seine größte Tiefe beträgt drei Meter.
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