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UNOMIG stellte ihre Überwachungs-
tätigkeit der Einhaltung des Waffen-
stillstandsabkommens danach ein.
Kwitsiani und seine paramilitärischen
Milizen wurden durch eine Polizeiakti-
on am 25. und 26. Juli 2006 im Obe-
ren Kodori-Tal aufgerieben.
Am 27. September 2006 ernannte
Michail Saakaschwili das Gebiet zu
Ober-Abchasien und verlegte die ab-
chasische Exilregierung von Tbilisi
nach Tschchalta, Ober-Abchasien wur-
de zum 86. georgischen Wahlkreis
ausgerufen.
Besonders die Lage in Ost-Abcha-
sien bleibt gespannt. Der Kodori-Fluss
und die umliegenden Felder sind zu
großen Teilen vermint! Die Minen
wurden hauptsächlich von georgi-
schen Truppen unter Schewardnadse
verlegt, immer wieder kommt es zu Ex-
plosionen, wenn Bauern ihre Felder
bearbeiten. Eine besondere Gefahr
stellen die Minen dar, die in Flussläu-
fen liegen und durch Sand und Schlick
nicht erkennbar sind.
In der Grenzregion
In der Pufferzone zwischen Geor-
gien und Abchasien liegt die Klein-
stadt Gali (abchasisch Gal) mit ge-
schätzten 7000 Einwohnern. Gali ist
Stützpunkt der UNOMIG sowie des
von Prinzessin Diana mitbegründeten
Halo Trusts aus England, dessen Mitar-
beiter hier Landminen entschärfen.
Dafür wurden an die 200 abchasische
Fachkräfte ausgebildet, was teilweise
auch von Deutschland finanziert wird.
Eine der Hauptkampflinien verlief
am Inguri-Fluss, zu dessen beiden
Ufern Mingrelen lebten, die nationalis-
tisch eingestellt sind. Als die Abchasen
auf den Inguri zurückten, mussten vie-
le Mingrelen über den Fluss nach
Georgien fliehen. Sie liefern sich seit-
dem einen erbitterten Partisanenkrieg
gegen die abchasische Bevölkerung in
der Grenzregion, wovon auch UN-Be-
obachter und Soldaten nicht ver-
schont bleiben. Immer wieder kommt
es zu Zwischenfällen. So meldete der
Sender Rustawi 2 am 2. September
2007, dass mobile russische Kontroll-
posten gegen die georgischstämmige
Bevölkerung in der Region Gali vorge-
hen und sie bestehlen.
Etwa 60.000 georgische Vertriebene
sind in die Region Gali zurückgekehrt
und haben es dort nicht leicht. Die
georgische Zentralregierung wirft den
russischen Truppen seit Jahren vor,
dass sie nicht ihrem UN-Mandat nach-
kommen, sondern stattdessen mit or-
ganisierten Kriminellen und Milizen
gemeinsame Sache machen.
Die 870 m lange Brücke über den
Inguri wurde in den Jahren 1944 bis
Beziehung zu Russland
Russland sieht in der Anerkennung
Abchasiens als unabhängigen Staat
die Gefahr weiterer Sezessionsbestre-
bungen anderer kaukasischer Staaten,
Tschetschenien sei hier stellvertretend
genannt. Andererseits sollen im Jahr
2014 im unmittelbar an der abchasi-
schen Grenze gelegenen Sotschi die
Olympischen Winterspiele stattfin-
den und Russland hat kein Interesse an
weiteren Zwischenfällen. Leider sind
die Beziehungen zwischen Russland
und Georgien zurzeit total verfahren.
 
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