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schaffe, diese Krieger zu töten, habe er sich
das Goldene Vlies verdient.
Mit seinen Freunden ging Jason zum Schiff
zurück. Argos, Aietes Enkel, war ihnen unauf-
fällig gefolgt. Er berichtete von einer Jung-
frau, die mit Zaubertränken umzugehen ver-
stünde. Jason war davon nicht begeistert,
schließlich könne ein Held seinen Erfolg nicht
einer Frau verdanken. Andererseits war ihm
wohl bewusst, dass er vor einer fast unlösba-
ren Aufgabe stand.
Medea, die die Bedingungen ihres Vaters
Aietes gehört hatte, geriet in Panik. Nach
einer schlaflosen Nacht beichtete sie Chal-
kiope, der Mutter von Argos, ihre Gefühle.
Chalkiope wusste, dass König Aietes nicht
nur Jason und seine Argonauten umbringen
lassen wollte, sondern auch ihren Sohn Argos
(den Bootsbauer), den er für ihr Eintreffen in
Kolchis verantwortlich machte.
Medea holte eine Salbe, das Prometheus-
öl. Wer seinen Körper und seine Waffen da-
mit salbt, wird unverwundbar und mit götter-
gleichen Kräften ausgestattet. Am Tag des
Kampfes gelang es Jason wegen der Salbe,
den Feuer speienden Stieren das Geschirr an-
zulegen und sie vor den Pflug zu spannen.
Schließlich pflügte er den Acker wie verlangt
und verjagte anschließend die wilden Stiere.
Nun galt es noch die Drachenzähne auszu-
säen, woraufhin aus den Zähnen die an-
gekündigten schwer bewaffneten Krieger in
rasender Geschwindigkeit hervorkeimten.
Medea hatte Jason geraten, zwischen die
immer größer werdenden Krieger einen Stein
zu werfen. Er hielt sich an ihren Rat und zu
seinem Erstaunen begannen sie, sich um den
riesigen Stein zu schlagen. So konnte er die
verwundeten Krieger mit seinem Schwert
töten und hatte die Aufgabe gelöst.
Aietes beabsichtigte jedoch auf keinen Fall,
das Goldene Vlies herauszugeben. Er ahnte
wohl, dass es hier nicht mit rechten Dingen
zugegangen sein konnte. Medea wiederum
fürchtete sich vor der Strafe ihres Vaters.
Noch in der Nacht lief sie zum Schiff und riet
zur sofortigen Flucht. Sie half den Argonau-
ten bei der Beschaffung des Vlieses, in-
dem sie den Drachen durch ihren Zauber-
gesang einschläferte. Jason war davon so
gerührt, dass er ihr die Ehe versprach.
Die Argonauten ergriffen die Flucht, so-
bald sie das Goldene Vlies in Händen hiel-
ten, wurden aber von kolchidischen Schif-
fen unter dem Kommando von Absyrtos,
Medeas Bruder, verfolgt. Schließlich kamen
die Argonauten nicht umhin, mit Absyrtos
zu verhandeln. Dieser versprach ihnen das
Goldene Vlies, Jason versprach ihm zum
Schein Medea. Medea glaubte Jason und
ließ sich dazu verleiten, ihren eigenen Bru-
der zu ermorden. Damit war ihr der Rück-
weg für immer verwehrt.
Endlich erreichten die Argonauten, unter
ihnen Jason und Medea, den Hafen von
Jolkos. Doch hatte Pelias längst seinen ei-
genen Sohn auf den Thron gesetzt und der
Raub des Vlieses war vergebens gewe-
sen. Da weder Pelias noch sein Sohn Kon-
kurrenten in Jolkos dulden würden, mus-
sten Jason und Medea nach Korinth flie-
hen. In zehnjähriger Ehe hatten sie dort
drei Söhne miteinander.
Jason konnte es nie verwinden, dass er
ohne Thron dastand. Da lernte er Glauke,
die Tochter des Königs Kreos von Korinth
kennen, und schlug Medea die Scheidung
vor, um die jüngere Glauke zu heiraten,
Medea lehnte ab. König Kreos entschloss
sich daraufhin, Medea mitsamt ihren drei
Söhnen aus seinem Königreich zu verban-
nen, um keine Zweifel an der zukünftigen
Thronfolge aufkommen zu lassen. Medea
sann nach einer List. Sie schickte Glauke als
Geschenk ein paar kostbare Kleider, die sie
mit Gift getränkt hatte. Glauke bezahlte ih-
re Begeisterung mit dem Leben. Medea
schäumte jedoch aus Rache für Jasons
Untreue und erschlug ihre eigenen Kinder.
Danach entschwebte sie auf einem Dra-
chen durch die Lüfte davon. Als Jason das
sah, stürzte er sich in sein eigenes Schwert.
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