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Hohe Berge mit den Füßen
im Meer
Reizvolle Gegensätze bestimmen das
Landschaftsbild in Wales: hohe Berge
und tiefes Meer, sanft gerundete
grüne Hügel und schroffe Gipfel, die
fast 1000 m über weißen Wellenkäm-
men aufragen, liebliche Sandstrände
und raue Klippenszenerie. Wie kommt
es zu diesen höchst dramatischen
Landschaftsformen?
gingen, der Grundstock für die spätere
Industrialisierung, ließ die armorikani-
sche Faltung die Valleys in Südwales
aufbrechen. Das Zentrum dieser Erd-
bewegung lag in der Bretagne (Armo-
rica) und übte Druck von Süden gegen
die fest gegründete Masse der nord-
walisischen Berge aus. Danach, vor
etwa 50 Mio. Jahren, versank erst ein-
mal ein Großteil des Landes im Meer:
Kreide und Kalkstein legten sich be-
sonders im Süden und Westen über die
älteren Schichten; die ausgedehnten
Tropfsteinhöhlen im Süden der Brecon
Beacons sind auf diese Kalkvorkom-
men zurückzuführen.
In Wales findet man Reste eines 3 Mrd.
Jahre alten Urgesteinmassivs - das äl-
teste Gestein in Europa überhaupt -
aus der Erdurzeit, dem Präkambrium.
Dieses Gestein vulkanischen Ursprungs
tritt nur vereinzelt und stark erodiert
an die Oberfläche. Die darauf abgela-
gerten dicken Schichten von Sandstein,
Kalk und Schiefer kamen vor etwa
400 Mio. Jahren durch die kaledoni-
schen Faltungen in Bewegung. Damals
faltete sich auch das Snowdon-Massiv
auf, dessen schroffe Gipfel aus Gestein
vulkanischen Ursprungs bestehen,
durchmischt mit Altsandstein, Schiefer
und anderen Sedimentgesteinen, in
denen sich sogar Fossilien von Meeres-
tieren und -pflanzen finden.
Spuren der Eiszeit
Schließlich, vor ca. 20 000 Jahren, nah-
men die Eiszeitgletscher das Land in
den Griff. Die Bewegungen des Eispan-
zers schliffen die Sandsteinkuppen ab,
schufen Trogtäler und ließen erratische
Blöcke in Snowdonia liegen. Nicht zu-
letzt modellierten die Bewegungen der
Eispanzer die weichen Formen der ›Rol-
ling Hills of Wales‹. Hier und da hinter-
ließ die Eiszeit in den Tälern natürliche
Seen, wie den Llangorse Lake oder den
Bala Lake. Ein anderes Erbe der Eiszeit
sind alpine und arktische Gewächse, die
sich in den Bergregionen des Snowdon-
Gebiets wohlfühlen: Spezies der Gat-
tung Steinbrech (Saxifraga) und in
Feuchtgebieten die Snowdon Lily, eine
Orchideenart (Lloydia serotina).
Kohleflöze und
Tropfsteinhöhlen
100 Mio. Jahre später, am Ende des
Karbons, als in Pembrokeshire und im
Südosten die Steinkohlewälder unter-
Kalksteinküste der Gower-Halbinsel
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