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Im Reich der Papageitaucher -
die Vielfalt der Küstenlandschaften
Duftender Ginster in der Hitze eines
Sommertags, taumelnde Schmetter-
linge, zirpende Heuschrecken im Gras
einer windgeschützten Mulde - das
entschädigt für die Mühen von Auf-
und Abstieg auf den schmalen Pfa-
den, die Wanderern die Küsten von
Wales erschließen. Hier sind so starke
Höhenunterschiede zu bewältigen
wie beim Aufstieg auf den Snowdon.
auf und geben der Legende eines ›wa-
lisischen Atlantis‹ neue Nahrung. Heute
ist hier das Reich der Robben, Tümmler
und Delfine. Sie profitieren von dem
ungewöhnlich milden Klima der Cardi-
gan Bay. Zur Freude von Naturtouristen
zeigen sich zwischen Gwbert und New
Quay regelmäßig Exemplare der rund
130 Tiere zählenden Delfinpopulation.
Ganz nah kommt man der äußerst
vielfältigen marinen Kleinfauna und
Ob im Süden der Halbinsel Gower, im
Pembrokeshire Coast National Park
oder an der Cardigan Bay - die be-
wegte Erdgeschichte von Wales lässt
sich an den Küsten besonders gut stu-
dieren: dramatische Faltungen an der
Ceibwr Bay in Ceredigion, spektakulär
von schäumenden Fluten umbrauste
Felsentore und -brücken wie die Green
Bridge of Wales in Pembrokeshire,
aber auch weite Dünengürtel, in de-
nen man sich verlaufen kann und die
eine ganze Stadt unter sich begruben,
wie die Wanderdünen von Kenfig bei
Porthcawl im Südosten.
Küste in Bewegung
Bereits 2005 stellte der National
Trust, dem ein Sechstel des Küs-
tenlandes in Wales gehört, in
einer Studie fest, dass es infolge
des Klimawandels immer öfter
»Land unter« heißen wird. An
Wales' 1200 km langer Küste
drohen Erosion und Überschwem-
mungen. In den nächsten 50 Jah-
ren wird der Meerespiegel um bis
zu 70 cm steigen. Neben Leucht-
türmen sind auch Hafenorte in
engen Buchten gefährdet. Fluss-
einmündungen verstärken das
Risiko. Der Küstenpfad ist schon
jetzt durch die hohen Wanderer-
zahlen stark erodiert und wird
jedes Jahr z. B. durch Anlegen von
Stufen an vielen Stellen verbessert
und repariert. Die Kraft der Gezei-
ten unterminiert auch scheinbar
soliden Fels, deshalb: Nie zu nah
an die Klippenkante gehen!
Auf Tuchfühlung
mit der See
Im Westen verschwand der Legende
nach bei einer riesigen Sturmflut ein
ganzer Landstrich in den Fluten der Iri-
schen See: Cantre'r Gwaelod (›Heimat
auf dem Meeresgrund‹). Tatsächlich
tauchen bei Nipptiden immer wieder
Reste fossiler Wälder aus dem Schlick
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