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Bau der Kathedrale, sein Nachfolger
Diego Gelmírez weihte 1105 einen Teil
der Basilika. Die Arbeiten erstreckten
sich bis in die Mitte des 18. Jhs.
Im 11. und 12. Jh. erreichten die Pil-
gerfahrten nach Santiago ihren ersten
Höhepunkt. Die Stadt entwickelte sich
zu einem wichtigen Handels- und Kul-
turzentrum, zu einem Schmelztiegel
der Zivilisationen, zu einem Zentrum
der Klöster und Kirchen. Wichtigste Er-
eignisse am Ende des Mittelalters wa-
ren die Gründungen der Universität,
des Königlichen Gerichtshofes und
des Königlichen Hospitals. Allerdings
veränderte die Wallfahrt nach Santia-
go im Lauf der Zeit ihren Charakter
und kam Ende des 16. Jh. fast ganz
zum Erliegen. Religiöse Begeisterung
und Glaubenseifer hatten nachgelas-
sen und die Unwägbarkeiten auf dem
gefährlichen Weg - allen voran Die-
besbanden - zugenommen.
Seit Beginn der 1990er Jahre feiert
die Wallfahrt eine nie geglaubte Re-
naissance. Während des Jakobusjah-
res 1993 verzeichnete die Stadt eine
Rekordmarke von sieben Millionen Be-
suchern, die 1999 auf zehn Millionen
anstieg und im „heiligen Jahr“ 2004
noch einmal übertroffen wurde.
Von der UNESCO ist die Altstadt
von Santiago de Compostela zum
Weltkulturerbe erklärt worden. Aller-
dings bildet die monumentale Fülle
nur den Rahmen für eine der faszinie-
rendsten und lebendigsten Städte Spa-
niens. Zum ständigen Kommen und
Gehen der Wallfahrer gesellt sich eine
florierende Studentenkultur mit über
30.000 jungen Leuten.
Sehenswertes
Die Zahlen in Klammern verweisen
auf die Legendenpunkte des Stadtplans.
Die lebendige Altstadt Santiagos
breitet sich über einen kleinen Hügel
aus. Enge Gassen, lauschige Plätzchen,
ineinander verschachtelte Häuser und
Laubengänge sorgen für Charme, die
Kathedrale, Klöster und kleine Kirchen
für einen würdevollen historischen
Rahmen auf engstem Raum. Zum Wes-
ten hin wird die Altstadt vom großzü-
gig angelegten Stadtpark (26) be-
grenzt, von dessen Promenaden sich
vorzügliche Blicke auf die Kathedrale
bieten. Die gesamte Innenstadt lässt
sich problemlos zu Fuß erkunden.
Der Kathedralvorplatz
Auf der Praza do Obradoiro laufen
alle Fäden zusammen. Diesen riesigen
Freiplatz im Herzen der Stadt verwan-
deln Pilger, Musikanten und Souvenir-
händler bei Sonnenschein zu einem
polyglotten Treff unter freiem Himmel.
Mit einem monumentalen Rahmen zu
allen Seiten: der himmelstürmenden
Barockfassade der Kathedrale, der
neoklassizistischen Front des Pazo de
Raxoi, dem zum Parador umfunktio-
nierten Königlichen Hospital und dem
gedrungenen Colegio San Jerónimo
(1501), dessen Portal von einem noch
älteren Pilgerhospital stammt. Nahe
dem Parador blickt man über ziegelge-
deckte Häuserdächer hinweg auf die
bewaldeten Hügel des Umlands.
Der Pazo de Raxoi (2, gebaut
1766), mit seinen 25 kühlen Arkaden
genau gegenüber der Kathedrale gele-
 
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