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Melide ist der erste Ort in der Pro-
vinz La Coruña und eine der letzten
erwähnenswerten Pilgerstationen bis
Santiago de Compostela. Am Orts-
ende läuft der Pilgerweg an der roma-
nischen Kirche Santa María vorbei (mit
Wandmalereien), an die ein kleiner
Friedhof stößt.
Für Motorisierte bietet sich ein Ab-
stecher nordwärts nach Sobrado an,
wo das im 12. Jahrhundert begründete
Zisterzienserkloster Santa María de
Sobrado das Ortsbild beherrscht. Öff-
nungszeiten des Klosters: Mo-Sa 10-
13 und 16.30-19 Uhr, So nur 12.15-
13 und 16.30-19 Uhr. Interessant sind
die Klosterkirche und der Kreuzgang.
Hier lebt nach wie vor eine kleine Or-
densgemeinschaft.
Zurück auf den Hauptjakobsweg.
Hinter Melide geht es durch Eukalyp-
tushaine hinab ins Tal des Río Boente
und vorbei an Boente (Jakobuskirche
an der Straße mit Bildnis des Jakobus,
der in ein rot-grünes Gewand geklei-
det ist) und Ribadiso nach Arzúa.
Auf diesem Abschnitt kreuzt der
Pilgerweg mehrfach die Landstraße
N-547 und kommt durch Castañeda,
wo sich einst jene Öfen befanden ha-
ben, in denen der Kalk für die Kathe-
drale von Santiago de Compostela
produziert wurde. Immer wieder be-
kommt man unterwegs Rinderwiesen
und Landwirtschaftspeicher (hórreos)
zu Gesicht.
In Arzúa sind die Pfarrkirche Santia-
go mit ihren Jakobus-Skulpturen und
die Reste der einst zum mittelalterli-
chen Augustinerkonvent gehörigen
Magdalena-Kapelle erwähnenswert.
Südlich von Arzúa, also abseits des
Jakobsweges, beginnt ein interessan-
tes dörfliches Gebiet mit vielen Land-
häusern und blühenden grünen Land-
schaften um den Embalse de Portede-
mouros (Stausee). Alles Wissenswer-
te, auch zu Unterkünften in Landhäu-
sern dieser Gegend, unter www.oca
mino.com.
Hinter Arzúa fehlen nur noch knapp
40 Kilometer bis Santiago de Compos-
tela, bei denen sich Galicien unverän-
dert von seinen hügeligsten und
grünsten Seiten zeigt: ein Emsemble
aus Wiesen, Feldern, Obst- und Eu-
kalyptushainen. Ein ums andere
Mal kreuzen sich der auch für Radler
(in erster Linie Mountainbiker) geeig-
nete Pilgerpfad und die Landstraße
N-547.
Erwähnenswerte Stationen sind
Salceda, Santa Irene (mit Santa-Ire-
ne-Kapelle aus dem 18. Jh.), Arca,
Amenal und Lavacolla. Der letztere
Ortsname leitet sich vom spanischen
„lavar“ - „waschen“ - ab, da sich hier
einst die Wallfahrer an einem Flüss-
chen reinigten, bevor sie nach Santia-
go de Compostela einzogen. Einem al-
ten Brauch zufolge mussten sie dem
Apostel sauber gegenüber treten.
Lavacolla heißt auch Santiagos inter-
nationaler Flughafen, bei dem man an
einem großen Kreisverkehr eine mo-
numentale Pilgerstatue in der Mitte
sieht. Von hieraus verbleiben noch
rund zehn mehr oder minder uner-
freuliche und verkehrsreiche Kilometer
über die Höhen und dann hinab ins
Zentrum der ins weitläufige Grün ein-
gebetteten Stadt.
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