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Nebensache - deswegen kommen die To-
reros ungern nach Pamplona.
Am 14. Juli, dem letzten Tag von encierro
und corrida, gehen die Freunde der Fiesta
entkräftet und übernächtigt in die letzte Run-
de. Ein letztes Mal bäumen sie sich auf und
singen und tanzen und jubeln alles aus sich
heraus. Kurz vor Mitternacht drängen sich
die Massen auf dem Rathausplatz und der
Plaza del Castillo. Nach den mitternächtli-
chen Glockenschlägen werden Tausende,
vielleicht Zehntausende von Stimmen zu ei-
ner Einheit. Kerzen werden gen Himmel ge-
hoben. Es erklingt das Abschiedslied „Pobre
de mí“, das man ein ums andere Mal bis zur
krächzenden Heiserkeit anstimmt: Pobre de
mí, Pobre de mí, que se han acado las fiestas
de San Fermín - „Ich Unglücklicher, ich Un-
glücklicher, die Feiern von San Fermín sind
zu Ende!“ Bei derartiger Traurigkeit treibt es
manchen wirklich die Tränen in die Augen.
Der Trost ist knapp 360 Tage fern: die Sanfer-
mines im nächsten Jahr ...
In den letzten Jahren hat das Image der
Fiesta gelitten und lässt immer mehr Einhei-
mische einen Bogen um das Volksfest ma-
chen. Die Massenbesäufnisse sind unkontrol-
liert, übelste Ballermann-Typen fallen in die
Stadt ein, Betrunkene pinkeln und erbrechen
sich in die Hauseingänge, bei Drogenhandel
und -konsum auf offener Straße hält sich die
Polizei unverständlicherweise zurück. Übel
außerdem für Gäste: Die Unterkunftpreise
sind noch astronomischer geworden.
12 Uhr: Häufiger Start von Musikgruppen
ab der Plaza Consistorial und der Plaza de
Recoletas.
12 Uhr: Oftmals Landsport-Demonstration
auf der Plaza de los Fueros.
13 Uhr: Apartado an der Stierkampfarena
(Einstallungszeremonie und Präsentation der
sechs Kampfstiere für den Abend, die den
Toreros zugelost werden).
17.30 Uhr: Umzug der Reiter und Maul-
tiergespanne von der Plaza Consistorial oder
der Plaza del Castillo aus zur Stierkampf-
arena.
18.30 Uhr: Beginn der Stierkämpfe in der
Arena.
20 Uhr: In den Parks Antoniutti und Media
Luna sowie auf der Plaza de San Francisco
häufige Orchesterauftritte im Rahmen des
offiziellen Programms.
21 Uhr: Auf der Plaza del Castillo bzw.
dem Paseo de Sarasete meist offizieller Be-
ginn der Platzkonzerte mit Tanz unter einem
Dach aus Glühlampen bis in die frühen Mor-
genstunden.
22 Uhr: Häufiger Start des sogenannten
„Feuerstiers“ (toro de fuego) ab der Plaza de
Santiago; dabei handelt es sich um einen
Mann mit Holzbauaufsatz, an dem Feuer-
werkskörper explodieren - auch mitten in
der Menge.
23 Uhr: Feuerwerk in der Zitadelle.
23 Uhr: Encierrillo, das kleine Stiertreiben,
von den Stallungen außerhalb der Stadt-
mauern zu jenen in der Santo Domingo
(bleibt in der Regel den Einheimischen vor-
behalten, da weit vor den Sanfermines von
der Stadtverwaltung spezielle Zugangsti-
ckets ausgegeben werden).
Nach Mitternacht: Straßenleben pur.
Dann brodelt das Leben nicht nur auf der
Plaza del Castillo und Paseo de Sarasate
(hier: Nachtstraßenmärkte), sondern insbe-
sondere auch in der gegenüber der Arena
gelegenen Calle Labrit (Discos, Ausschank
unter freiem Himmel). Nachtkonzerte wer-
den häufig auf der Plaza de San José und der
Plaza de los Burgos gegeben.
Zeitlicher Ablauf
5.30 Uhr: Um diese Zeit sollte man sich
spätestens einen Platz auf den Holzhürden
längs der encierro- Strecke gesichert haben.
Wer das Ende des encierro in der Arena erle-
ben will, kann ruhig etwas später kommen.
7 Uhr: Beginn des Platzkonzerts in der
Stierkampfarena.
8 Uhr: Encierro.
8.10 Uhr: Loslassen von wilden Jungrin-
dern auf die Massen in der Arena.
9.30 Uhr: Häufiger Beginn des Innenstadt-
Umzugs der Riesenfiguren (gigantes) und
der Träger großer Kopfmasken (cabezudos).
 
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