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werden wieder Staatssprachen, der
noch heute parteiübergreifend ge-
schätzte
Adolfo Suárez
von der Union
des Demokratischen Zentrums (UCD)
wird Ministerpräsident.
Im Dezember 1978 wird die neue
Verfassung in einer Volksabstimmung
mit großer Mehrheit angenommen. Der
Verfassung gemäß ist Spanien seitdem
eine
konstitutionelle Monarchie
mit
parlamentarischem Regierungssystem.
Staatsoberhaupt und Oberbefehlsha-
ber der Streitkräfte ist der König.
Die
Verwaltung
gliedert sich in 17
Autonome Gemeinschaften (Comuni-
dades Autónomas) und 50 Provinzen.
Die Verfassung garantiert auch die
Autonomie der Nationalitäten und
Regionen.
Dazu rechnen die ange-
stammten Sonderrechte, denen zufol-
ge Gemeinschaften wie das Basken-
land und Navarra jeweils eine eigene
Polizei unterhalten.
Die junge spanische Demokratie
gerät bei einem militärischen
Putsch-
versuch 1981
in Gefahr, doch der Kö-
nig greift mit Entschlossenheit ein.
Im Jahre 1982 - dem Jahr auch des
NATO-Beitritts
- beginnt mit dem
Wahlsieg der Sozialisten
unter dem
seinerzeit jungen, dynamischen
Felipe
González
(Jahrgang 1942) eine politi-
sche Etappe, die durch mehrere auf-
einander folgende Wahlerfolge bis
1996 anhält.
Unter
González
und seiner Partei
PSOE (Partido Socialista Obrero Espa-
ñol) tritt Spanien 1986 der
Europäi-
schen Gemeinschaft
bei und geht als
NATO-Mitglied im selben Jahr ge-
stärkt aus einem Referendum hervor,
in dem sich die Mehrheit für einen
Verbleib in der Atlantischen Allianz
ausspricht.
In die Jahre bis 1996 fallen die
Welt-
ausstellung
in Sevilla (1992), die
Olympischen Spiele
in Barcelona
(1992), aber auch mehrfache Peseta-
Abwertungen.
Gleichzeitig erfolgen immer neue
Attentate der Terrororganisation
ETA.
Doch die Sozialisten schlagen zurück
und ordnen gezielt Ermordungen von
Separatisten an -
González
will von
nichts gewusst haben. Allerdings stür-
zen der
„schmutzige Krieg“
gegen
die ETA, eine Abhöraffäre beim Ge-
heimdienst, die Korruptions- und Par-
teifinanzierungsskandale sowie der
Bruch des Regierungsbündnisses zwi-
schen der sozialistischen Minderheits-
regierung und der katalanischen Re-
gionalpartei die Sozialisten in eine Krise.
Aus den vorgezogenen landeswei-
ten Neuwahlen 1996 geht die
konser-
vative Volkspartei
(Partido Popular,
kurz: PP) unter ihrem Vorsitzenden
José María Aznar
als Sieger hervor.
In die Zeit der von katalanischen
und baskischen Regionalparteien ge-
stützten Minderheitsregierung Aznar
(ab 1996) fällt die
Umweltkatastro-
phe
im andalusischen Nationalpark
von
Doñana
(1998) und die schritt-
weise Einführung des
Euro.
In den Jahren 1997 und 1998 zieht
eine neue
Terrorwelle der ETA
übers
Land, doch fortan sind es Hunderttau-
sende von Menschen, die bei zahlrei-
chen
Demonstrationen
in allen Städ-
ten auf die Straße gehen und für den
Frieden plädieren.