Travel Reference
In-Depth Information
Sachen entnimmt. Zu diesen zählen in diesem Fall
Kiesel- und andere Algen, mikroskopisch klein,
aber für den Wattwurm offenbar die wahre Man-
na. Auch Schlickkrebse, selbst winzig, beteiligen
sich zu Zehntausenden pro Quadratmeter Wat-
tenboden an dieser Fressorgie. Krabben, „Dwars-
löper“ (Querläufer) auf Küstendeutsch, eilen mit-
unter vor dem Wattläufer davon oder verbuddeln
sich im Grund. (Die scherenbewehrten Krabben
sind übrigens keineswegs dasselbe wie Garnelen,
„Granat“ an der Küste.)
Und überall sind Muscheln vertreten. Miesmu-
scheln bilden vielerorts enorme Formationen; bis
zu 1000 Exemplare können auf einem Quadrat-
meter hocken. Bei der Anlage von Muschelbän-
ken, die oft die einzige Zufluchtstätte für anderes
Kleingetier im Watt sind, hat Menschenhand übri-
gens aktiv mitgeholfen. Dem Juister Heino Behring
ist hier ein besonders großes Verdienst zuzuspre-
chen. Solche Reparaturmaßnahmen haben sich
wegen schwerster Schäden durch kommerzielle
Muschelfischer auch als bitter vonnöten erwiesen,
sagt der Wattführer.
Außerdem gibt es im Watt viele andere Mu-
schelarten wie Bohr-, Herz-, Pfeffer-, Sägezahn-,
Scheiden-, Tell-, Trog- und Venusmuscheln sowie
diverse Schneckenarten und Austern. Und wenn
ein geschulter Wattenmensch wie Heino plötzlich
auf einem unauffälligen Fleck in den Sand greift,
so holt er womöglich eine klotzige, faustgroße
Sandklaffmuschel hervor, die, sofern sie nicht ge-
rade einer Schutzzone entstammt, eigentlich eine
schmackhafte Mahlzeit abgeben würde. Aller-
dings ...
Allerdings pumpen Muscheln täglich etwa 150 bis
200 Liter Meerwasser durch ihr System und filtern
für ihre Ernährung die darin befindlichen Schweb-
stoffe aus. Leider aber auch menschengemachte
Schadstoffe. Denn die sind nach wie vor in allen
natürlichen Kreisläufen vertreten.
Schad-
stoffe
Search WWH ::




Custom Search