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ierung war die Havarie des Seglers „Alliance“ im
September 1860 vor Borkum gewesen, bei der die
neunköpfige Besatzung ums Leben gekommen
war. Doch die neuerliche Tragödie führte allen Be-
teiligten die Dringlichkeit verbesserter Rettungs-
mittel vor Augen, zumal die Gesellschaft in nahem
Umkreis noch gar kein Boot stationiert hatte.
Heute ist das Rettungsboot „Juist“ im Fährhafen
stationiert, und außerdem liegen Seenotkreuzer
auf den Nachbarinseln Borkum und Norderney in
Bereitschaft.
Die DGzRS hat seit ihrer Gründung im Mai
1865 Tausenden von Menschen das Leben geret-
tet. Und das, obwohl die gesamte Arbeit dieser in-
sofern einmaligen Institution nur durch freiwillige
Spenden aus der Bevölkerung finanziert wird. Je-
der Inselreisende, Wassersportler und Wattwan-
derer könnte einmal auf sie angewiesen sein. Man
sollte deshalb schon mal einen Obolus in eines
der Spendenschiffchen der Einrichtung versenken.
Oder einen größeren Beitrag anlegen? Konto:
1072016, Bremer Bank (BLZ 29050101). Die
Spenden sind steuerlich absetzbar.
Anfänge
als Seebad
1840 war es so weit: Der Traum des Pastors Janus
wurde wahr, und Juist wurde Seebad. Doch die
Anfänge waren noch herbe. „Im ersten Jahr über-
fluteten sieben zahlende Kurgäste die Insel“, be-
schreibt der Chronist Troltenier humorig den Ein-
stieg in das neue Gewerbe. Und: „In den nächs-
ten 18 Jahren, bis 1858, brachte das Seebad ins-
gesamt 68 Thaler und 15 gute Groschen Gewinn
für die Armenkasse ein, danach war erst mal wie-
der Flaute.“
Kein Wunder. Den Badegästen wurden nämlich
Strapazen bei der Anreise zugemutet, die die
meisten niemals wiederkehren ließen. In Nord-
deich mussten sie beschwerlich auf einen Segel-
kahn balancieren, der für die Überfahrt, je nach
Wind und Wetter, viele Stunden, ja mitunter Tage
brauchte. War Juist nass, kalt und seekrank er-
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