Civil Engineering Reference
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Bild 14.47: Darstellung der rechnerischen Einteilung in Längsrichtung
14.5 Belagsmaterialien
Grundsätzlich sind für die Gestaltung von Eingangshallen alle bekannten Bodenbelagsmaterialien
verwendbar. Auf die keramischen Fliesen und Platten sowie auf Betonwerksteine wurde bereits in
den vergangenen Lernfeldern eingegangen.
Für Eingangshallen sollten aus dem umfangreichen Angebot der oben genannten Platten repräsen-
tative Varianten hinsichtlich der Farbgebung und Oberflächengestaltung ausgewählt werden. Die
Anforderungen an die Oberflächenhärte (Beanspruchungsgruppen) und Rutschhemmung müssen
natürlich ebenfalls erfüllt sein. Auch eine leichte Reinigung und eine weitestgehende Fleck-
unempfindlichkeit sollte der ausgewählte Belag ermöglichen.
14.5.1 Keramische Fliesen und Platten
Die oben aufgeführten Anforderungen ermöglichen insbesondere Feinsteinzeuge. Im Handel ist
eine breite Farbpalette mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen erhältlich. Die Plattenoberflä-
chen können unbearbeitet, geschliffen, poliert, glasiert sein.
Es ist möglich, mit einer gezielten Farbgebung und einer imitierten bruchrauen Oberfläche Fein-
steinzeugplatten in Natursteinoptik herzustellen.
Zu den verwendbaren grobkeramischen Platten zählen als repräsentative Belagsmaterialien Ter-
racotta- oder Cottoplatten .
„Cotto“ bedeutet aus dem italienischen übersetzt: gebrannt, geräuchert. Das typische und ur-
sprüngliche Cotto stammt aus der Region um Florenz. Südlich der italienischen Metropole befin-
det sich Impruneta, das Zentrum der toskanischen Cotto-Industrie. Viele weitere Cottoplatten
kommen aus Norditalien, diese enthalten unterschiedliche Tone, werden in verschiedenen Verfah-
ren hergestellt und besitzen verschiedene Eigenschaften. Auch in Deutschland und Westeuropa
gibt es Hersteller von Ziegeltonplatten unter dem Namen „Cotto“. Das echte Cotto kommt aller-
dings nur aus Imprunetas engster Umgebung. Diese Tonerden sind Schiefertone, die durch Meteo-
riteneinschlag eine chemisch-physikalische Metamorphose erlebt haben. Die Tone tragen die
Bezeichnung „Galestro“. Sie durchziehen in dünnen Schichten die toskanischen Berge und müs-
sen zum Teil aufwendig abgebaut werden.
Die Farbtöne der Cottoplatten reichen vom traditionellen Rotbraun bis zu Ockerbraun. Dabei ist
zu beachten, dass die Florentiner Tone rötlicher sind als z. B. die Norditalienischen (gelblicher
und damit weniger Kalkanteil). Cotto-Tone werden meist nur aus einer Tongrube oder Abbauflä-
che gewonnen, daher können in Abhängigkeit der Lage der Abbaustätten unterschiedliche Farb-
töne der handelsfertigen Platte entstehen.
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