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Elektrische Fußbodenheizung nach DIN 44 576, Teil 1 bis 4 / DIN 18 500, Teil 2
Nicht zuletzt aus Kostengründen werden elektrische Fußbodenheizungen relativ selten eingebaut.
Allerdings stellen zwei dieser Heizsysteme wegen ihrer geringen Aufbauhöhe eine gute Alternati-
ve in der Modernisierung von Fliesen- und Plattenbelägen dar.
Man unterscheidet drei Arten:
- Bei der Direktheizung geben die Heizelemente im eingeschalteten Zustand die Wärme direkt
an die Belagsoberfläche ab. Die zeitliche Verzögerung ist sowohl beim Aufheizen als auch
beim Abkühlen gering.
- Bei der Speicherheizung werden die Heizleiter in eine relativ dicke Speicherschicht (Estrich)
eingelegt, mit billigem Nachtstrom aufgeheizt und am Tag langsam abgegeben. Nachteil die-
ser Heizung die schwere Regulierbarkeit. Bestimmte Teilflächen können nicht einzeln gesteu-
ert werden und oftmals ist tagsüber ein Nachheizen notwendig. Da die Aufbauhöhe sich we-
gen der Speicherschichten nicht wesentlich von der Warmwasserheizung unterscheidet und
auch die Stromkosten höher sind, ist der Einbau nicht unbedingt ratsam.
- Heizelementetafeln haben den Vorteil, dass sie sehr flach sind und direkt in den Dünnbett-
mörtel eingelegt werden können. Ihr hauptsächlicher Einsatz ist immer dann, wenn die Fuß-
bodenhöhe sehr gering gehalten werden muss.
Oberhalb der Heizmatte sollte das Kleberbett mindestens 5 mm dick sein. Der Kleber muss bis ca.
80 °C beständig sein, die obere Lage der Dämmschicht muss neben der Formbeständigkeit auch
einer Temperaturbelastung von 100 °C standhalten. Ansonsten kann es zu gefährlichen Tempera-
turspannungen kommen, die zu Belagschäden führen können.
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Folgende Einbaubedingungen gelten unabhängig von der Wahl des Heizsystems:
Die Feldbegrenzungen der einzelnen Estrichflächen betragen 40 m 2 bezogen auf eine maxi-
male Seitenlänge von 8 m.
Die Estrichfelder sollen eingedrungene Seitenverhältnis (ca. 2 : 1) aufweisen, ansonsten sind
zusätzliche Feldbegrenzungsfugen anzuordnen.
Diese sind ebenfalls anzuordnen, wenn die Fläche stärker verspringt.
Aus gestalterischen Gründen sollte möglichst auf symmetrischen Bewegungsfugenverlauf ge-
achtet werden.
Die eingelegten Bewehrungsmatten müssen an den Bewegungsfugen unterbrochen werden.
Vor dem Einbau der Fußbodenkonstruktionen müssen alle Arbeiten an Bauteilen, die an dem
Fußboden angrenzenden, abgeschlossen sein (Türzargen, Rohrschlitze usw.).
Die Raumtemperatur während des Einbringens der Fußbodenkonstruktionen soll mindestens
5 °C betragen. Zugluft ist zu vermeiden.
Vom Architekten oder Planer sind Messstellen für die spätere Feuchtigkeitsmessung festzulegen.
Der Estrich ist vor der Verlegung ausreichend aufzuheizen(VOB Teil C und DIN 18 365). Detail-
lierte Angaben sind außerdem In der Fachinformation des Zentralverbandes für Sanitär-Heizung-
Klima „Schnittstellenkoordination bei beheizten Fußbodenkonstruktionen“ in der Ausgabe No-
vember 1998 zu finden.
Heizverfahren
Es werden 2 Heizverfahren unterschieden: das Funktionsheizen nach DIN EN 1264-4 und das
Belegreifeheizen.
Das Funktionsheizen darf frühestens 21 Tage nach dem Einbringen des Zementestrichs und
7 Tage nach dem Einbringen von Calziumsulfatestrich vorgenommen werden. Die erste Phase
beginnt mit dem Aufheizen bis auf 25 °C Vorlauftemperatur und dauert drei Tage an. In der Phase
zwei wird die maximale Vorlauftemperaturen über vier Tage gehalten. Diesen Prozess nennt man
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