Travel Reference
In-Depth Information
Zwischen Luberon
und Durance
X-XI/B-D1-2
deren Arbeitsplatz in der nächsten
Stadt liegt. Die eigentlichen Luberon-
Dörfer sind dafür zu entlegen.
In Cheval-Blanc treffen wir auf die
Durance, die gemeinsam mit einigen
Bewässerungskanälen einen fruchtba-
ren Obst- und Gemüsegarten geschaf-
fen hat. Der Name erinnert an eine
Fähre über die Durance, die angeblich
einst von einem weißen Pferd mit Sei-
len gezogen wurde.
Die Strecke zwischen Cheval-Blanc
und Mérindol eignet sich vor allem als
Ausgangspunkt für Wanderungen ins
Luberon-Gebirge. Von einer ganzen
Reihe von Parkplätzen an der D 973
kann man durch die Schluchten des
Régalon in den kleinen Luberon hin-
aufsteigen; die Wege sind jeweils vom
Parkplatz aus markiert. Sie führen
meist zunächst durch Felder glitzern-
der Ölbäume, die hier, an der Südseite
des Luberon, vor dem Mistral relativ
geschützt sind, erreichen dann sehr
schnell die eigentlichen, tief einge-
schnittenen Schluchten und erklim-
men schließlich durch dichten Wald
das Gebirge. Einige der Felsspalten
sind 30 m hoch, andere nur einen hal-
ben Meter breit. Doch nicht nur die
Geologie tritt spektakulär in Erschei-
nung, die Schluchten bieten mit ihrem
bis in den Sommer hinein kühlen, fri-
schen Mikroklima seltenen Tieren und
Pflanzen Schutz, darunter vielen Repti-
lien. Im Frühjahr können die Wege auf
Grund des Hochwassers unpassierbar
sein.
Mérindol, dieser so klangvolle Na-
me symbolisiert wie kein anderer das
Massaker des Jahres 1545 an den Wal-
Diese Fahrt führt von Cavaillon nach
Pertuis, zunächst durch einige Dörfer
in der Nähe von Cavaillon, dann über
die D 973 an der Durance entlang.
Von allen Dörfern dieser Fahrt hat
Les Taillades am meisten Ähnlichkeit
mit den alten, engen, charmanten Or-
ten des Kleinen Luberon. Das alte Tail-
lades, das Oberdorf, schmiegt sich
dicht ans Gebirge, und entstanden ist
es überhaupt erst auf Grund dieser La-
ge. Hier lieferten große Steinbrüche
einen der hochwertigsten Baustoffe
der Gegend. Entsprechenden Reich-
tum strahlt denn auch das kleine
Oberdorf aus: Durch einen massiven
Turm und über eine Art Brücke ge-
langt man zum ehemaligen Schloss,
das längst privater Besitz ist. Die Mau-
ern des Dorfes stehen zum Teil auf
den ehemaligen Steinbrüchen.
Es machen sich in diesem Teil des
Luberon die Nähe zu Cavaillon und
die schnellen Straßenverbindungen et-
wa nach Aix bemerkbar. Ganz anders
als etwa in Ménerbes, Oppède oder
Bonnieux hat sich noch nicht die völli-
ge Trennung von Wochenendhausbe-
wohnern und ausharrenden Bauern
und Handwerkern vollzogen. So sind
die Orte hier meist zweigeteilt wie Les
Taillades: Neben dem alten Oberdorf
liegen in der Ebene moderne Wohn-
viertel, nicht unbedingt reizvoll für den
Reisenden, aber ein Zeichen dafür,
dass hier auch junge Familien leben,
Search WWH ::




Custom Search