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provenzalischen Baumeister zum Trotz
die Naturgewalten herauszufordern.
Sein Name - vielleicht von Oppidum
abgeleitet - bleibt verbunden mit der
blutbefleckten Gestalt des Jean Mey-
nier d'Oppède, seinerzeit verantwort-
lich für das grausame Niedermetzeln
der Waldenser. Allerdings hatte die Fa-
milie Meynier, hier gewiss so verachtet
wie die Sades im nahen Lacoste,
Oppède erst 1501 vom Papst erhalten
und führte den Ortsnamen als Titel,
ohne dass Accurse und Sohn Jean, bei-
de Präsidenten des Parlaments von
Aix, hier oft gewohnt hätten.
Wer Oppède-le-Vieux erkundet,
stößt auf ein leicht verwirrendes En-
semble aus engen Gassen, Torbögen
und hohen Fassaden. Das Hôtel de
Ville, 1909 aufgegeben, trägt einen
Campanile, und vor allem im westli-
chen Teil des Dorfes finden sich herr-
schaftliche Häuser, darunter solche
mit schönen Renaissancefassaden.
Ausgetretene Stufen führen an der
kleinen Büßerkapelle vorbei ins teil-
weise gespenstisch-verfallene Ober-
dorf. Überall scheint die Natur wieder
Besitz zu ergreifen vom Stein, scheint,
was mühsam Zivilisation wurde, wie-
der in Wildnis zu verwandeln. Stollen
und Grotten, abbröckelnde Bögen
und niedrige Gewölbe - alles ist über-
wuchert und dem Verfall preisgege-
ben. Dabei ist es noch nicht ewig her,
dass in der Kirche die letzte Messe ge-
lesen wurde. Nach und nach wander-
ten die Menschen ab ins Tal, und die-
ses Monument, einst romanisch, doch
immer wieder verändert, blieb zurück
- nutzlos geworden in seiner Massi-
vität, doch abweisend geblieben noch
in seiner Einsamkeit.
Über allem Verfall thront hoch oben
die mächtige Burg aus dem 13. Jh.,
auch sie nur mehr eine Ruine, entle-
gen und entrückt. Durch bröckelndes
Mauerwerk fällt der Blick in eine wilde,
großartige Landschaft, die Berge des
Luberon.
Camping K
Aire Naturelle, Oppède, Tel. 04.90.76.
96.10.
p
Markt
Wochenmarkt, Sa.
Vom Kleinen Luberon
ins Tal der Durance
Auch den Kleinen Luberon kann man
überqueren. Am besten geht dies zu
Fuß (möglich ist es aber auch mit dem
Wagen) über die Route Forestière de
Vidauque, eine schmale Pass-Straße,
die in das Tal der Durance führt.
Die Route Forestière beginnt in Vi-
dauque, das man über die D 2 Rich-
tung Cavaillon erreicht. Zwei Minuten
nach dem Ortsausgang Les Taillades
links abbiegen Richtung Vidauque,
dann rechts dem Schild „Le Luberon,
Route Forestière de Vidauque“ bzw.
„La Combe de Vidauque“ folgen. Bis
zum Kamm besteht Einbahnverkehr,
von da an geht es über die Route
forestière du Trou-du-Rat. Der höchste
Punkt ist die Tête des Buisses, ca.
619 m. Die Fahrt dauert gut 30 Min.
und ist etwa 15 km lang. Zu Fuß nicht
unter 4-5 Std. zu schaffen.
 
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