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nes Ortes, dem seine politisch-militäri-
sche Existenzberechtigung vor Jahr-
hunderten schon abhanden kam, der
nie gelebt hat. Eine perfekte Ruine
steht da, ein nutzlos gewordenes Mo-
nument seiner selbst.
Aigues-Mortes ist das Kind einer ge-
scheiterten, ja verbrecherischen Idee,
die man Kreuzzüge nannte. Es ist das
Kind Ludwigs des Heiligen, der auf hal-
bem Weg, in Tunis, an der Pest ver-
recken sollte. Und der Hafen, von dem
aus die Kreuzritter aufbrachen zur blu-
tigen Mission, die eigenen Särge als
Koffer schon im Gepäck, der Hafen
versandete noch im Mittelalter.
So ist nichts, aber auch gar nichts
geblieben von der Utopie, derentwe-
gen einst im Moder der Sümpfe die
stolzen Mauern entstanden. Den Pro-
testanten, die sich hierher flüchteten,
wurde Aigues-Mortes zum Verlies.
Das Land vor Augen durch schmale
Scharten hindurch, doch selbst einge-
sperrt hinter meterdickem Stein.
Heute lebt Aigues-Mortes für den
Tourismus, doch ersetzt der unver-
Die geplante Stadt: Aigues-Mortes
 
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