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Zinnenbekrönt erhob sich das massi-
ge, quadratische Bollwerk auf seinem
Felsen, wo einst die Brücke von Avi-
gnon endete, direkt am Fuß des Tur-
mes. Umgeben von einem Kastell,
heute längst verschwunden, sollte es
dem auf deutschem Reichsgebiet lie-
genden Avignon eine deutliche War-
nung sein. Damals hatte es nur zwei
Geschosse, wirkte also gedrungener
als der heutige Bau (39 m hoch), des-
sen Obergeschoss und Wachturm
wohl gleichzeitg mit der Festung St-
André entstanden (um 1360). Heute
besucht man in den schön überwölb-
ten Räumen im Innern Ausstellungen,
und von der Plattform hat man den
klassischen Blick auf das längst nicht
mehr feindliche Avignon.
durch zwei Pforten und ein Fallgitter.
Die Außenmauer des Forts mit mehre-
ren Türmen beschrieb keine feste geo-
metrische Form wie sonst üblich, son-
dern passte sich vielmehr dem Gelän-
de an und konnte so den Felsen opti-
mal zur Verteidigung nutzen. Die
Südwest-Ecke schützt die massige
Tour des Masques aus dem 16. Jh. mit
einer Kanonenplattform. Für die da-
malige Zeit galt die Festung St-André
als sehr modern und schwer einzuneh-
men. Im Grunde war das Bollwerk je-
doch vergebens gebaut worden -
nicht ein einziges Mal wurde es bela-
gert. Als die Provence im 15. Jh. an
Frankreich fiel, war seine militärische
Funktion als Vorposten gegen das
deutsche Reich ohnehin obsolet.
Von der mittelalterlichen
Abtei St-
André
im Innern des Forts, vollständig
erneuert im 17. Jh. und zerstört wäh-
rend der Revolution, ist kaum mehr et-
was erhalten. Sehenswerter sind die
1960 von
Elsa Koeberlé
wiedererschaf-
fenen
italienischen Gärten,
die sich
weit und in Stufen den Berg heraufzie-
hen. Nicht nur wegen ihres Blicks auf
Avignon gilt diese Parkanlage als eine
der schönsten der Provence.
Fort St-André,
Chemin Bourg St-André, Tel.
04.90.25.45.35. Geöffnet Okt.-Ende März
10-13, 14-17 Uhr, April-14. Mai 10-13, 14-
17.30 Uhr, 15. Mai-15. Sept. 10-13, 14-
18 Uhr, 16. Sept.-30. Sept. 10-13, 14-17.30
Uhr, Eintritt 5
⁄
, ermäßigt 3,50
⁄
. Kombi-
ticket Fort und Chartreuse 8,50 bzw. 6
⁄
.
Öffnungszeiten der Gärten: Okt.-März 10-
12.30 und 14-17 Uhr, April-Sept. 10-12.30
und 14-18 Uhr. Eintritt 5
⁄
, ermäßigt 4
⁄
.
Tour Philippe le Bel,
Montée de la Tour,
Tel. 04.32.70.08.57. Öffnungszeiten wie das
Museum, doch von Nov. bis Feb. sowie bei
starkem Wind geschlossen. Eintritt 2,20
⁄
, er-
mäßigt 1,70
⁄
.
Nur ein paar Schritte von hier zeugt
die
Livrée des Kardinals de Déaux
von einem einst blühenden Stadtvier-
tel, das ebenfalls auf
Philipp den Schö-
nen
zurückgeht. Im 15. Jh. schon wur-
de es zum Hôtel des Monnaies
(Münzamt) umfunktioniert.
Auf dem Weg zur Festung (Montée
du Fort) begegnet man einer weiteren,
sehr gut erhaltenen Livrée, der des Kar-
dinals
Rossi de Giffone,
mit einer ge-
waltigen Vorderfront und einem Turm.
Der 4 m breite und 10 m lange Ein-
gang zum
Fort St-André
ist von zwei
mächtigen Türmen (Zwillingstürmen)
flankiert. Zusätzlich geschützt war er
