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Bis heute aber trotzt die kleine
Kapelle St-Nicolas dem Fluss. Sie er-
hebt sich über der Mitte der übrigge-
bliebenen Brückenbögen, ist im unte-
ren Teil romanischen Stils, während
die obere Etage mit einem Glocken-
giebel aus gotischer Zeit stammt.
Brücke mitsamt Kapelle gehören
zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Mitte des 12. Jh. errichtet, wurden ihr
vom 14. bis 17. Jh. mehrere Kapellen
angegliedert. Entsprechend dem Ge-
schmack des 17. Jh. versah François
Delbène den Innenraum zudem mit
wuchtigen barocken Emporen, sodass
kaum mehr ein Lichtstrahl in die Kir-
che fällt. Das 19. Jh. bescherte ihr
schließlich die reichlich kitschige, ver-
goldete Madonna auf der Kuppel.
Sehr sehenswert sind jedoch das
Grabmal Johannes' XXII. und ein mar-
morner Papstthron aus dem 12. Jh.
Den Portalvorbau hatte Simone Mar-
tini im 14. Jh. mit Fresken ausgemalt,
von denen hier nur noch die Skizzen
zeugen; das Meisterwerk selbst zog
um in den Papstpalast, wo es besser
erhalten bleibt, denn es drohte zu zer-
fallen. Das Portal ist eines der besten
Beispiele der Provence für die von der
Antike inspirierte Romanik und mutet
wie ein kleiner römischer Tempel an.
Pont d'Avignon, Rue Ferruce, Tel. 04.90.
27.51.16. Anfang bis Mitte März 9-18.30
Uhr, Mitte März bis Ende Juni 9-19 Uhr, Juli
9-20 Uhr, Aug. 9-21 Uhr, Anfang bis Mitte
Sept. 9-20 Uhr, Mitte Sept. bis Ende Okt. 9-
19 Uhr, Nov. bis Feb. 9.30-17.45 Uhr. Kombi-
ticket mit dem Papstpalast 13 .
Der Rocher und die
Kathedrale Notre-Dame-des-Doms
Vom Eingang der Brücke spaziert
man über die Stadtmauer hinauf auf
den Domfelsen. „Der Blick, den man
von der Spitze des Rocher des Doms
hat, gehört zu den schönsten Frank-
reichs“, schwärmte Stendhal im 19. Jh.
Man überschaut den Flusslauf der
Rhône, der auf den Schriftsteller „im-
mer wie der Inbegriff des Kraftvollen“
wirkte, mit der Brücke und der Ile de la
Barthelasse bis nach Villeneuve. Im
Nordosten kann man an klaren Tagen
die Silhouette des Mont Ventoux aus-
machen.
Nachdem man die anmutige Parkan-
lage auf der Spitze des Felsens durch-
quert hat, steigt man auf der anderen
Seite hinab zur romanischen Kathedra-
le Notre-Dame-des-Doms. An ihrem
Platz hat wahrscheinlich schon ein kel-
toligurisches Heiligtum gestanden. Ur-
sprünglich mit nur einem Schiff um die
Geöffnet Juli und Aug. tägl. 7-19 Uhr,
sonst 8-18 Uhr.
Der Papstpalast
Geschichte
Von der Kathedrale sind es nur noch
einige Schritte zum Palais des Papes.
Hochaufragend und von wehrhaften
Türmen bekrönt, wirkt der monumen-
tale gotische Bau weniger wie ein Pa-
last als wie eine Festung. Auf den ers-
ten Blick erscheint er wie eine Einheit,
doch auf den zweiten kann man deut-
lich zwei Teile unterschiedlichen Stils
ausmachen. Darum einige Anmerkun-
gen zur Baugeschichte: Ursprünglich
 
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