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stand an der Stelle der Papstresidenz
der Bischofspalast Avignons. Johannes
XXII. (1316-34) bewohnte ihn nicht
nur als Bischof, sondern später auch
als Papst, der Erste, der dauerhaft in
Avignon residierte. Da er stets die
Rückkehr nach Rom im Sinn behielt,
kam ein neues Bauwerk nicht in Frage,
und er ließ den Palast lediglich ver-
größern, befestigen und modernisie-
ren. Benedikt XII. (1334-42) jedoch
dachte weniger als sein Vorgänger an
eine Rückkehr. Den umfunktionierten
Bischofspalast empfand er als unzurei-
chend, ließ ihn abreißen und an seiner
Stelle ein bollwerkartiges Festungsge-
bäude durch Pierre Poisson errichten.
Dieser Alte Palast entsprach in seiner
Schlichtheit dem strengen Geschmack
des ehemaligen Zisterziensermönches.
Seinem Nachfolger Clemens VI.
(1342-52), einem eher prachtlieben-
den Aristokraten, erschien wiederum
dieser erste Palast nicht würdig ge-
nug als Domizil für den Oberhirten
der Christenheit. Sein Hausarchitekt
Jean de Louvres erweiterte ihn um
den Neuen Palast mit seiner deutlich
eleganteren Fassade. Der kunstlie-
bende Clemens kümmerte sich auch
um die Innenausstattung und ließ
den italienischen Meister Matteo Gio-
vanetti Säle und Kapellen mit Fresken
ausmalen.
Der Papstpalast
 
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