Civil Engineering Reference
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lösung aufgrund des exponentiell ansteigenden technischen Aufwands nur hinreichend
annähern sollte.
DasVorgehenzum zweiten Arbeitsschritt wird im folgenden Abschn. 9.4.3 näher be-
trachtet.
Der dritte Arbeitsschritt basiert auf den bisherigen Simulationsergebnissen und Ent-
scheidungen, unterscheidet sich aber nicht von der grundsätzlichen Vorgehensweise bei
der Auswahl realer technischer Systeme.
Im vierten Arbeitsschritt sind die Zuverlässigkeitsdaten des Speichers, bezogen auf die
ausgewählten Realisierungen, zu ermitteln. Diese Daten sind von dem bevorzugten tech-
nischen System, aber insbesondere auch von den Eigenschaten des zu speichernden Gutes
abhängig. Die Erfahrung [9.2] lehrt, dass diese sensiblen Informationen nur selten in aus-
reichender Datenqualität vom Maschinenbauer (Speicherlieferanten) zur Verfügung ge-
stellt werden. Die Ursachen sind vielseitig (keine ausreichende Erfahrung mit dem kon-
kretenSpeichergut,vorVertragsabschlussnurAngabevonProspektwerten,...).Trotzdem
ist es möglich, bei ausreichender Branchen- und Prozesskenntnis diese Daten verantwor-
tungsbewusst abzuschätzen. Empfehlenswert ist es, dazu die Risikobereiche
a) Zuführen bzw. Eintakten der Güter in den Speicher
b) Verweilen im Speicher (unbewegt, bewegt)
c) Abführen bzw. Austakten aus dem Speicher
jeweils getrennt nach Störungswahrscheinlichkeit und zu erwartender Stillstandszeit bei
Störung zu bewerten. Beispielgebend soll hier nur der Unterschied beim Produkthandling
fürWaffelstückeangeführtwerden,obdiesemitfesterundtrockenerodercremigerFüllung
versehen sind. Während im ersteren Fall bei einer Störung mit Gutbruch im Allgemeinen
ein Ausblasen oder Abkehren (Dauer: wenige Sekunden) angenommen werden kann, sind
im zweiten Fall zusätzlich zur Behebung der eigentlichen Störung noch Reinigungszeiten
im Minutenbereich zu erwarten.
Darüber hinaus ist bei einem Speicher im Nebenschluss (siehe Abb. 5.4 , Abschn. 5.1.2.2
und [9.6]) zu berücksichtigen, dass nicht unerhebliche zusätzliche Störungsrisiken beim
Verzweigen und wieder Zusammenführen des Gutstromes resultieren können. Die da-
durch entstehenden Verluste können technisch und/oder gutbedingt größer sein, als die
durch den eigentlichen Speicher verursachten.
Diese Vorgehensweise, die projektbezogen immer angepasstwerden muss, reduziert die
Anzahl zu betrachtender Varianten erheblich und erfordert bis zur Entscheidung E1 auch
keine Bindung an einen konkreten Systemlieferanten.
Beispielsweise könnte die Auswahl A3 auch drei oder vier (keinesfalls bis 20) anstatt
nur zwei Anlagenvarianten favorisieren. In anderen Fällen können engste technologische
Restriktionen einen einzigen Speichertyp nur an einer Anlagenposition zulassen und die
gesamte Untersuchung auf die Gegenüberstellung von Varianten ohne und mit Speicher
reduzieren.
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