Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Die in dieser Phase unverzichtbare Projektberatung aller beteiligten Entscheidungsträ-
ger und Ausführenden kann in Form eines Kick-off-Meetings , neben den obligatorischen
teambildenden Maßnahmen, der Vergabe von Verantwortlichkeiten und Terminen auch
dazu dienen, eine ausreichende gemeinsame Wissensbasis zur Simulation zu erarbeiten.
Erfahrungsgemäß ist für Letzteres ein Tages- oder Zweitagestreffen erforderlich.
Gegenstand dieses Projektabschnittes muss unbedingt auch die Wirtschatlichkeit ei-
nes Simulationsprojektes sein. Um die notwendigen Aufwendungen einer Simulationsstu-
die durch Zusatzgewinn - bezogen auf Investitions- und Betriebskosten, Zeitvorteile, Ent-
scheidungssicherheit - mehr als zu kompensieren, sind im Allgemeinen eine nicht triviale
Komplexität der zu betrachtenden Anlagen und ausreichende Freiheitsgrade zur optima-
len Gestaltung vorauszusetzen. Die Wirtschatlichkeit der Studie wird darüber hinaus auch
durch die Branchekenntnis und Simulationsfertigkeiten der Durchführenden, das genutzte
Werkzeug und die ausreichende Datenbasis bestimmt.
Zur Aufgabendefinition sind deshalb folgende Entscheidungen unverzichtbar:
Auswahl der Simulationsmethode und des Simulationswerkzeugs
Vergabe der Studie als Dienstleistung oder Erwerb und Eigennutzung eines Simulati-
onswerkzeugs.
Diese Aktivitäten können in ihrer Abarbeitungsreihenfolge variieren, stehen immer im
direkten Zusammenhang und können oder müssen deshalb in der Praxis ot parallel ent-
schieden werden.
9.3.2.2 Simulationsmethoden
Die Simulationsmethoden unterscheiden sich vom mathematischen Ansatz und der dar-
aus folgenden Eignung (Genauigkeit, Aufwand, Nutzen) für die Beantwortung konkreter
Fragestellungen.
Methodisch wird primär in die kontinuierliche Simulation und die diskrete Simulation
unterschieden (siehe auch [9.4, 9.6], VDI 3633). Darüber hinaus unterscheidet die diskrete
Simulation zwei Methoden, die sich sowohl vom Herangehen als auch von den Einsatzfel-
dern signifikant unterscheiden. Damit sind insgesamt drei Methoden zu betrachten:
I. KontinuierlicheSimulation Diese Methode hat allgemein den Anspruch, für jeden be-
liebigen, nicht ganzzahligen Bezugswert einen oder mehrere Ergebniswerte ermitteln zu
können. In Abb. 9.15 wird dies beispielhat durch Gl. I für die Wegbestimmung aus ei-
ner zeitlich frei veränderlichen Geschwindigkeit illustriert. Gl. II weist darauf analog in
Form des Differentials des Weges über der Zeit hin. Die zugehörige Skizze (Verlauf des
Wegs über der Zeit) weist einen namensgerechten kontinuierlichen Verlauf auf. Typisch
für die kontinuierliche Simulation ist, dass die Bezugsbasis nicht nur der zeitliche Verlauf,
sondernbeliebigeKenngrößen(physikalische,chemische,biologische,...)repräsentieren
kann. Zur aus heutiger Sicht kurzen Entwicklungs- und Einsatzphase der Analogrechner
 
 
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