Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Analyseschritte
bei Koppelelementen
1.
Analyse der Funktion, der Teilfunktionen und deren Funktionsflussfolgen
2.
Analyse des Förder- und Arbeitsprinzips zur Guthandhabung und der zu Grunde lie-
genden physikalischen Prinzipe
3.
Analyse der konstruktiven Gestaltung.
Schlussfolgerungen
aus Analysen der Flaschenströme von Getränkeabfüllanlagen, be-
sonders im Hinblick auf die Reduzierung der Lärmemission [2.16, 4.2]:
1.
Auf Reibschluss basierende Förderprinzipe führen in Zonen der Umorientierung des
Flaschenstromes zu stochastischen Transportprozessen, damit nicht selten zu Störun-
gen.
2.
Übergänge technischer Mittel an den Schnittstellen des Koppelelements und innerhalb
desselben verstärken die Stochastik der Transportprozesse.
3.
Stochastische Transportprozesseführen zu Stoßprozessen zwischen Einzelflaschen und
Flaschengruppen und demzufolge zu Lärmemission.
4.
Staudruck im Flaschenstrom verstärkt in Zonen der Umorientierung die Stoßprozesse,
wenn wirksame technische Umorientierungsmittel fehlen.
5.
Reibungs-, Stoß- und Druckprozesse beanspruchen die Flaschen und führen zu Ver-
schleiß deren Oberflächen, mitunter zu Glasbruch.
6.
Aus Reibung und Stoß resultierende negative Wirkungen steigen progressiv mit dem
Energieniveau, auf welchem sie sich vollziehen: Transportketten-, Gutgeschwindigkeit
und Flaschenmasse bestimmen die kinetische Energie.
Infolge der Stochastik des Flaschenstromes kommt dem
praktischen Experiment
außer-
ordentliche Bedeutung zu. Von den
Erkenntnissen
zu quantitativen Zusammenhängen von
Reibung, Druck, Stoß, Lärm, Verschleiß seien folgende, für Rationalisierung und Neu-
entwicklung gleichermaßen wesentliche genannt (Basis: 0,5 Liter Euroflasche aus Glas,
Scharnierbandkette nach DIN 8153, geschmiert):
•
Aufprallgeschwindigkeiten
sindzurEinhaltungvonLärmgrenzwertenwieL
eq
<85dB(A)
zu begrenzen auf: v< 0,15 m/s bei leeren und <0,20 m/s bei vollen Flaschen.
•
Gleichmäßig geschmierte Transportketten gewährleisten
annähernd gleiche
Reibungs-
verhältnisse Flasche/Kette (Funktionsvoraussetzung dieses Förderprinzips).
•
Soll eine auf der Transportkette stehende Flasche auch in Beschleunigungsphasen
gleit-
freitransportiert
werden,istbeiwaagerechtemTransportundHatreibungskoezienten
0,11 ... 0,23 die Beschleunigung zu begrenzen auf a
grenz
≤ 1,10 ... 2,15 m/s
2
.
•
Qualitätsniveau
von Transportkette/Gleitunterlage ist Voraussetzung funktionssicherer
Flaschenstromumorientierung.
Fertigungs- und Montagetoleranzen
zwischen Ketten-
Tragflächen und parallelen Ketten sind zu begrenzen auf: Δz ≤ 0,2 mm bei Q
r
≤
30.000 Flaschen/h; ≤ 0,1 mm bei Q
r
>30.000 Flaschen/h.