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so dass auf einen Baustromverteiler verzichtet werden kann. 141 Die Bestandteile der im Regel-
fall verwendeten Stromversorgungsanlagen sind Maschinensätze, bestehend aus Generator und
Dieselmotor sowie die zugehörige Steuerung und Schaltanlage. Außerdem wird eine ausrei-
chend dimensionierte Tankanlage zur Lagerung des benötigten Kraftstoffes, i. d. R. Diesel-
oder Benzinkraftstoff, benötigt (vgl. Abschnitt 2.5.6, Mobile Tankanlagen, S. 181).
Die notwendige Anzahl und erforderliche Leistung der Maschinensätze resultiert aus dem er-
mittelten Leistungsbedarf der Baustelle. Hierbei sind besonders beim Betrieb von Hebezeugen
die Herstellerempfehlungen zu beachten. Bei der Auswahl der zu verwendenden Maschinen-
sätze kann es unter Umständen sinnvoll sein, zusätzlich zur eigentlichen Anlage eine weitere
mit geringerer Leistung vorzusehen, welche z. B. den Leistungsbedarf im Nacht- oder Woche-
nendbetrieb deckt.
Der Standort der Stromversorgungsanlage sollte nach Möglichkeit das Zentrum des Energiebe-
darfes sein, um lange Versorgungsleitungen zu vermeiden.
b) Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)
Durch die Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), auch Notstromversorgung genannt,
soll sichergestellt werden, dass trotz eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls der öffentli-
chen Stromversorgung die Energieversorgung der Baustelle gewährleistet ist. Dieses wird vor
allem dann erforderlich, wenn z. B. der auch nur kurzfristige Ausfall der Energieversorgung
aus dem öffentlichen Netz zu Schäden am Bauwerk, den Geräten oder zur Gefährdung von
Personen führt. Deshalb werden USV bzw. Notstromversorgungsanlagen häufig auf Baustellen
mit Wasserhaltung, bei Arbeiten unter Druckluft, umfangreichen Betonarbeiten oder zur Si-
cherstellung der Sicherheitsbeleuchtung vorgehalten. Dabei genügt es, aufgrund hoher Bereit-
stellungskosten, die Notstromversorgung nur für die relevanten Baugeräte und Anlagen auszu-
legen.
c)
Ersatzstromerzeuger
Ersatzstromerzeuger sind Niederspannungs-Stromerzeugungsanlagen, welche als stationäre
oder mobile Anlage zur Versorgung einzelner Geräte, bestimmter Baustellenbereiche, der gan-
zen Baustelle oder bei Ausfall des öffentlichen Netzes zur Einspeisung in das Baustellennetz
angewendet werden können. Sie bestehen im Wesentlichen aus einer Energiequelle, einem Ge-
nerator und den Schalt-, Steuer- und Hilfseinrichtungen. Als Energiequellen werden insbeson-
dere Verbrennungsmotoren eingesetzt.
Ersatzstromerzeuger sind mit einer Trage-/Hebevorrichtung und ab einem Gewicht von circa
50 kg mit Anschlagvorrichtungen für den Transport mit Hebezeugen ausgestattet. Wird der
Schwerpunkt des Gerätes durch zusätzliches Ausstattungszubehör verändert, so ist der Hebe-
punkt entsprechend anzupassen. Bei Ersatzstromerzeugern mit Kurbelstarteinrichtung, z. B. bei
Dieselmotoren, müssen geeignete Sicherheitskurbeln oder Rückschlagsicherungen verwendet
werden, um Verletzungen durch Rückschlag zu verhindern. Bei Stromerzeugern mit Seilstart-
einrichtung muss eine Seilfangvorrichtung vorhanden sein und das Starten gegen die Drehrich-
tung des Motors unterbunden werden.
141 BGI 867, Teil 3.4.
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