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5 Biegung
5.1 Drehen und Biegen
Drehmoment. Ist auf der Baustelle ein Steinquader anzuheben, setzt man ein
Stahlrohr oder ein Kantholz als Hebel an. Es genügt dann weniger Kraft, als wenn
man den Quader unmittelbar mit den Händen anhebt. Mit einem Hebel lässt sich
bekanntlich am leichtesten arbeiten, wenn der „Drehpunkt“, um den der Hebel
gedreht wird, dicht an die Last herangeschoben wird, so dass der Lastarm mög-
lichst kurz, der Kraftarm des Hebels dagegen möglichst lang wird. Die Wirkung
der Kraft ist also nicht allein von deren Größe, sondern auch von deren Abstand
vom Drehpunkt abhängig. Für das Zusammenwirken von Kraft und Hebelarm
verwenden wir eine neue Einheit, das (Dreh-)Moment M in kN · m.
Bild 5.1
Anwendung eines Hebels
Drehmoment = Kraft (oder Last) - Hebelarmlänge ( 5. 1)
M
=
F
·
l
Bei hoher Last biegt sich der Hebel über dem Drehpunkt durch. Er wird auf Bie-
gung beansprucht.
Das Moment ist zugleich ein Maß für die Biegebeanspruchung des Hebels.
Biegemoment. Man spricht dann vom Biegemoment, das für die Festlegung der
Querschnittsabmessung eines Hebels bekannt sein oder berechnet werden muss.
Biegemoment = Kraft ·
Kraftarm oder
Last
·
Lastarm
l
M
=
F
·
Drehmoment und Biegemoment gleichen sich. Steigt das Drehmoment, steigt auch
die Biegebeanspruchung des Hebels, was schließlich zum Bruch des Hebels führen
kann.
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