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2 Sicherheitskonzepte
Wenn wir sichere Bauteile entwerfen wollen, dann müssen wir auch berücksichti-
gen, dass die Belastungen sich ungünstig verändern können. Zum Beispiel kann
das Eigengewicht eines Baustoffes sich erhöhen, wenn der Baustoff sehr feucht ist.
Auch kann es möglich sein, dass die Verkehrslast durch Personen, die eine Decke
zu tragen hat, größer ist, als der rechnerische Wert, weil sich zu viele Personen auf
der Decke befinden. Man löst diese Problematik indem die Lasten durch die Mul-
tiplikation mit Sicherheitsbeiwerten erhöht werden.
Zur Zeit befinden wir uns immer noch in einer Übergangsphase. Die rechnerische
Behandlung der Sicherheitsproblematik wird in allen Normen von einem soge-
nannten „globalen Sicherheitskonzept“ auf ein sogenanntes „Teilsicherheitskon-
zept“ umgestellt. Einige Nachweise werden aber noch in herkömmlicher Weise
erstellt, während andere schon mit dem neueren Konzept mit Teilsicherheitsbei-
werten erfolgen. Die Eurocodes benutzen nur das Teilsicherheitskonzept. Am
nachfolgenden einfachen Zahlenbeispiel sollen diese unterschiedlichen Vorge-
hensweise demon-striert werden:
Auf einer Betonfläche von 1,0 m 2 aus einem unbewehrten Beton C25/30 (ungefähr
alter B 25) wirken eine ständige Drucklast (z. B. Eigengewicht) von 5,0 MN und
eine veränderliche Drucklast (z. B. Verkehrslast) von 3,2 MN.
2.1 Nachweis mit dem globalen Sicherheitskonzept (alt)
a) gesamte Lastspannung
5,0 MN
3,2 MN
MN
vorh
V
8, 2
2
2
2
1,0 m
1,0 m
m
b) zulässige Lastspannung (aus Vorschrift)
für den Beton B 25 mit dem Sicherheitsbeiwert 2,1
2
E
J
17, 5 MN/m
MN
R
l V =
8, 3
2
2,1
m
c) Nachweis
vorh V d zul V
MN
MN
8, 2
8, 3
Nachweis erfüllt!
2
2
m
m
 
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