Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Je mehr er mit den Grundgedanken der Statik und Festigkeitslehre vertraut wird,
desto mehr wird er erkennen, dass das, was die Praxis täglich lehrt, von der Statik
und Festigkeitslehre bestätigt wird. Und er wird finden, dass er viele seiner Arbei-
ten sachkundiger ausführen kann.
Übung 1 Vergleichen Sie alte und neue Bauwerke hinsichtlich der verwendeten Baustoffe
und Bauarten sowie hinsichtlich ihrer Abmessungen.
1.2 Kräfte im Gleichgewicht
Gleichgewicht. Wenn sich ein Muldenkipper auf dem Gleis bewegen soll, muss er
durch einen oder zwei Mann angeschoben werden, d. h., es muss auf ihn eine Kraft
ausgeübt werden (Bild 1. 3). Soll er trotzdem in Ruhe bleiben, muss man auf der
anderen Seite mit gleichgroßer Kraft dagegendrücken. Die von beiden Seiten wir-
kenden Kräfte müssen sich also gegenseitig aufheben, sich das Gleichgewicht
halten oder - wie man auch sagt - im Gleichgewicht stehen.
Bauwerke können außer der eigenen Gewichtskraft verschiedenen anderen Kräften
ausgesetzt sein. Wind bewirkt z. B. Druck- und Sogkräfte an Dächern und Wän-
den, schwere Fahrzeuge belasten Brücken, Personen und Einrichtungsgegenstände
lasten auf den Decken von Gebäuden. Stets sind gleichgroße Gegenkräfte erforder-
lich, damit das Bauwerk insgesamt in seiner Ruhelage verharrt.
Bild 1.3
Der Muldenkipper bleibt nur dann in Ruhe, wenn
die auf ihn wirkenden Kräfte gleich groß sind.
Die Lehre vom Gleichgewicht der Kräfte, die an einem Bauteil wirken, nennt
man „ Statik “. Ihre Aufgabe ist es, alle Kräfte zu erfassen und über Funda-
mente sicher auf tragfähigen Baugrund zu übertragen.
Statik kommt von dem lateinischen Wort „stare“, das „stehen“, „in Ruhe sein“
bedeutet. Es kommt also darauf an,
1. die auf einen Bauteil wirkenden Kräfte zu ermitteln ,
Search WWH ::




Custom Search