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Abbildung 11A: Ein normales Exemplar der Taufliege Drosophila. 11B: Eine
Mutante, bei der das dritte Thoraxsegment zu einem Duplikat des zweiten abge-
wandelt ist. Solche Fliegen nennt man »Bithorax-Mutanten«.
Durch andere homöotische Mutationen bei Taufliegen können sich Beine an der Stelle
bilden, an der normalerweise die Fühler sitzen. Auch bei Pflanzen können homöotische
Mutationen manche Pflanzenteile durch andere ersetzen. Homöotische Erbsenstrauch-
mutanten können beispielsweise Blätter anstatt der Ranken oder Ranken anstelle der
Blätter haben. All das bedeutet nicht, dass Ranken oder Blätter beziehungsweise Beine
oder Fühler in veränderten Genen »programmiert« wären. Es bedeutet vielmehr, dass
mutierte Gene den »Tuner« beeinflussen, so dass die sich entwickelnden Strukturen, die
sich normalerweise auf das »Fühlerfeld« abstimmen, jetzt in Resonanz zum »Beinfeld«
treten oder bei der Erbsenpflanze eine Abstimmung auf das »Rankenfeld« und nicht auf
das »Blattfeld« stattfindet.
Andere Mutationen können sich auf bestimmte Details an einzelnen Strukturen aus-
wirken, wie Defekte an einzelnen Komponenten eines Fernsehgeräts bestimmte Einzel-
heiten der Bild- und Tonwiedergabe beeinflussen. Manche Fliegenmutanten haben weiße
Augen anstelle der normalen roten Augen. Ein Gen für ein Enzym, das bei der Bildung
des roten Pigments benötigt wird, ist mutiert, so dass die Fliege keinen roten Farbstoff
bilden kann und die Augen weiß bleiben. Die Erklärung scheint nahezuliegen: Ein zufäl-
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