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ihrem elektrischen Zusammenwirken zu erklären versuchen. Sorgfältig experimentier-
end würde er herausfinden, dass Bild und Ton sich ändern, wenn man bestimmte Kom-
ponenten abklemmt, und dass die Veränderungen verlässlich immer wieder die gleichen
sind. Das würde seine materialistische Auffassung des Fernsehers weiter verstärken. Er
würde einräumen, dass er nicht weiß, wie das Gerät Bild und Ton hervorbringt, nur dass
es das tut, darin wäre er sich ganz sicher. Man muss nur, würde er sagen, die Kom-
ponenten des Geräts noch genauer untersuchen und ihre Wechselwirkungen in komplex-
en mathematischen Modellen erfassen, dann werde sich das Rätsel irgendwann lösen
lassen.
Manche »Mutationen« der Komponenten - ein Transistordefekt beispielsweise -
wirken sich auf die Bildqualität aus, die Farben verschieben sich, oder das Bild wird
verzerrt dargestellt. »Mutationen« im Tuner könnten zu plötzlichen Kanalwechseln
führen, und man empfängt dann Sender mit ganz anderen Bildern und anderem Ton. Das
beweist jedoch keineswegs, dass das Zusammenwirken der Bestandteile eines Fernse-
hers die Abendnachrichten hervorbringt. Im gleichen Sinne: Wenn genetische Mutation-
en Auswirkungen auf die Gestalt und das Verhalten eines Tiers haben, beweist das noch
nicht, dass Gestalt und Verhalten den Genen einprogrammiert wären. Sie werden durch
morphische Resonanz vererbt, durch einen von außen kommenden unsichtbaren Einfluss
- wie beim Fernsehapparat, der auf einen in der Distanz befindlichen Sender abgestimmt
ist.
Es gibt genetische Mutationen, die sich auf das »Tuning« auswirken, so dass ein Teil
des sich entwickelnden Embryos mit einem anderen als dem normalen morphogenet-
ischen Feld in Resonanz tritt und dann eine andere Struktur ausbildet - so wie ein Wech-
sel des Kanals beim Fernseher. Taufliegen beispielsweise haben wie alle Fliegen nor-
malerweise zwei Flügel und dahinter zwei Gleichgewichtsorgane, die Halteren genan-
nt werden (Abbildung 11A). Mutationen bestimmter Gene (im Bithorax-Genkomplex)
können dazu führen, dass sich anstelle der Halteren ein zweites Flügelpaar bildet (Ab-
bildung 11B). Man spricht hier von homöotischen Mutationen.
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