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DurCH Die FranZöSiSCHe konZeSSion
Ein Paradies nicht nur für Citybumm-
ler! In den zahlreichen Cafés und Bier-
gärten im Gebiet der ehemaligen Fran-
zösischen Konzession lässt es sich unter
schattigen, uralten Bäumen vor koloni-
aler Kulisse und in romantischen Parks
herrlich träumen und entspannen. Auch
Nachtschwärmer und Feinschmecker
kommen hier nicht zu kurz. Ein Besuch
dieses Viertels sollte auf keiner Reise
nach Shanghai fehlen.
Das ehemalige Französische Vier-
tel aus der Kolonialzeit erstreckt sich
westlich der Altstadt entlang der Ave-
nue Joffre und heutigen Huaihai Lu.
Die Avenue Joffre war schon zu Zeiten
der Franzosen die Hauptschlagader des
Viertels und eine elegante Einkaufs-
straße. Die nördliche Grenze zum Bri-
tischen Territorium bildet die heutige
Yan'an Lu. Ursprünglich verlief hier das
Flüsschen Yangjingbang, welches zum
Bau der Avenue Edouard VII. zugeschüt-
tet wurde.
Verlässt man die Huaihai Lu, kann man
immer noch einen guten Eindruck von
der kolonialen Atmosphäre gewinnen. In
diesem Viertel stößt man auf Apartment-
häuser im Stil des Art déco, Parks und
alte Villen mit kolonialem Charme. Viele
Straßen im heutigen Luwan Distrikt sind
mit Platanen bewachsen, die Gebäude
mit markanten Mansarddächern und
Fensterläden erinnern an französische
Städte aus der Zeit des frühen 20. Jahr-
hunderts. Viele der charmanten Häuser
aus den ersten drei Jahrzehnten des 20.
Jahrhunderts sind heute noch voll intakt,
obgleich der monströse Bauboom auch
in diesem Stadtviertel immer längere
Schatten wirft.
Gerade in den letzten Jahren jedoch
werden vermehrt Anstrengungen unter-
nommen, um viele der charmanten Häu-
serblocks zu erhalten und zu restaurie-
ren. Und das scheint sich zu lohnen: Eine
Vielzahl an Restaurants und Ladenge-
schäften sind mittlerweile hier einge-
zogen. Selbst die abbruchwütigen chi-
nesischen Städteplaner wissen: Die-
se Gebäude abzureißen wäre ein ge-
schäftsschädigender Akt. Denn gerade
das architektonische Erbe der Koloni-
alzeit verleiht Shanghai jenes ganz be-
sondere Gesicht, das es von allen an-
deren chinesischen und asiatischen
Städten im Allgemeinen abhebt. In die-
ser wohl hübschesten Gegend der Stadt
machen ausgiebige Spaziergänge oder
Touren mit dem Fahrrad besonders viel
Spaß. Hier findet man den Löwenanteil
an Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten
und Nachtleben der Stadt.
Die Franzosen verweigerten den Zu-
sammenschluss zur Internationalen
Niederlassung (1863) und hatten ihre
eigene Elektrizitätsversorgung, ihr eige-
nes Bus- und auch Rechtssystem. Man
unterstand der französischen Kolonial-
verwaltung in Hanoi, welche wiederum
intensive Kontakte zur Unterwelt von
Marseille pflegte. So entwickelte sich
zwangsläufig die Französische Kon-
zession zum Zentrum des Drogenhan-
dels. Beherrscht von der Grünen Bande
Typische Gasse
in der alten Chinesenstadt
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