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überall deutlich sicht- und spürbar. Es
genügt ein Blick in den selten dunkel-
blauen, sondern meist von einer gelb-
grauen Dunstglocke bedeckten Himmel.
Der Hauptgrund für die Luftverschmut-
zung neben Kohlekraftwerken und den
zahlreichen Fabrikanlagen ist der rasant
wachsende Verkehr mit mehr als einer
Million Pkws, Lkws und Bussen - Ten-
denz bei über 6000 Pkw-Neuzulassun-
gen pro Monat klar steigend. Hinzu kom-
men noch die Abgase von mehr als einer
Million motorisierter Zweiräder.
Abgasnormen nach europäischem
Vorbild werden dabei selten eingehal-
ten. Auch gut gemeinte Bestrebungen,
Dreckschleudern aus dem Verkehr zu
ziehen, sind in der Praxis bislang ge-
scheitert. Nur für die Zulassung von Neu-
fahrzeugen ist seit Juli 2006 die Euro-3-
Norm verbindlich vorgeschrieben. Noch
in diesem Jahr (2008) sollen Fahrzeuge,
die nicht mindestens die Euro-2-Norm er-
füllen, aus dem inneren Stadtgebiet ver-
bannt werden und ein Großteil der städti-
schen Kohlekraftwerke mit Rauchgasent-
schwefelungsanlagen ausgerüstet sein.
Shanghai will sich der Weltöffentlich-
keit spätestens zur Expo 2010 als „grü-
ne Stadt“ präsentieren - getreu dem Ex-
po-Motto „Ein besseres Leben in einer
besseren Stadt“. Um dieses Ziel zu errei-
chen, hat die Stadtregierung einen Um-
weltplan zum Leben erweckt, in den um-
gerechnet mehr als vier Milliarden Euro
in mehr als 250 Projekte fließen werden.
Die Erneuerung der Abwasserkanalisati-
on und der Bau neuer Kläranlagen ste-
hen dabei ebenso im Fokus wie die Ver-
besserung der Müllentsorgung.
Gerade die Müllbeseitigung ist bislang
eines der größten Probleme der Stadt.
Ohne die vielen Tausend Müllsammler
wäre Shanghai schon lange im Müll ver-
sunken. Immer noch wird Müll häufig
gedankenlos einfach vor die Tür gewor-
fen. Moderne Müllverbrennungsanla-
gen sollen daher in Minhang und Jiading
entstehen.
Zur Verbesserung der Luftqualität wur-
den schon in den letzten Jahren, gerade
auch im Bereich der Innenstadt, immer
mehr Parks und Grünanlagen angelegt,
die umweltbelastenden Fabriken von in-
nerstädtischen Bereichen an den Rand
der Stadt umgesiedelt. Shanghai ist zur-
zeit auf einem guten Weg, seine Umwelt-
probleme in den Griff zu bekommen. Es
bleibt zu hoffen, dass diese Anstrengun-
gen noch intensiviert und vor allem auch
noch nach der Weltausstellung fortge-
setzt werden.
die shAnghAier
und ihr AlltAg
der „echte“ shAnghAier
Kommt man für einen längeren Zeitraum
nach Shanghai, stellt man sich als inte-
ressierter Besucher der Stadt irgend-
wann unweigerlich die Frage: Gibt es
eigentlich den echten Shanghaier? Oder
anders formuliert: Unterscheidet er sich
von Chinesen aus anderen Städten und
Landesteilen? Auf den ersten Blick lau-
tet die Antwort sicherlich „Nein“. Fragt
man allerdings etwas genauer nach, wird
jeder Bewohner dieser Stadt diese Frage
entschlossen mit einem deutlichen „Ja“
beantworten. Aber was unterscheidet
eigentlich einen „echten“ Shanghaier
von den vielen anderen in der Stadt
lebenden Chinesen?
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