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der Einwohner mit festem Wohnsitz im
städtischen Shanghai bei über 13 Milli-
onen liegen.
Über mehrere Jahrzehnte wurden der
Wohnungsbau und der Ausbau der Inf-
rastruktur vernachlässigt. Auch wenn
sich die Wohnfläche pro Einwohner
laut offiziellen Angaben der Shanghai-
er Stadtregierung seit den 1960er-Jah-
ren mehr als verdreifacht hat, gibt es
nach wie vor große Defizite. Obwohl vie-
le neue Wohngebiete im Zuge der Wirt-
schaftsreformen errichtet wurden, leben
große Teile der finanziell schwächer ge-
stellten Bevölkerung ohne festen Wohn-
sitz in Shanghai auch heute noch auf
engstem Raum zusammen. Gerade die
Versorgung mit preiswertem Wohnraum
für Wanderarbeiter in Bezirken wie Bao-
shan, Minhang oder Jiading - hier liegt
der Anteil der finanzschwachen Zuwan-
derer bei über 30 % der Bevölkerung -
ist immer noch ein großes Problem. Auf
der anderen Seite stehen viele Luxus-
wohnungen leer.
Extrem beengte Wohnverhältnisse
herrschen auch (immer noch) in der Alt-
stadt. Infolge der umfangreichen Sanie-
rungen in diesem Stadtviertel kam es
zu Zwangsumsiedlungen von mehre-
ren Hunderttausend Bewohnern in Neu-
bausiedlungen in die äußeren Bezirke
der Stadt, häufig ohne unzureichende
Infrastruktur.
führenden Wirtschafts- und Finanzmet-
ropole Chinas beigetragen.
Der Grundstein für diese positive Ent-
wicklung wurde bereits von den Auslän-
dern im 19. Jahrhundert in Form von
zahlreichen Bildungseinrichtungen ge-
legt. Auch die Chinesen trennten sich
bereits 1905 von ihrem traditionel-
len Prüfungssystem und begannen mit
dem Ausbau eines modernen Schulwe-
sens. Bereits in den 1980er-Jahren wur-
de in Shanghai die allgemeine neunjäh-
rige Schulpflicht eingeführt. Es gibt etwa
200 Hochschulen und Universitäten in
Shanghai, darunter technische und na-
turwissenschaftliche Hochschulen, Wirt-
schaftshochschulen, Hochschulen für
Politik- und Rechtswissenschaften sowie
Kunsthochschulen.
Die 1905 als Fudan Public School ge-
gründete heutige Fudan-Universität zählt
zu den führenden Universitäten in der VR
China. Ebenso bedeutend ist die 1907 als
deutsche Medizinschule von Erich Paulun,
einem deutschen Arzt, gegründete heutige
Tongji-Universität. Nach der Erweiterung
um technische Studiengänge erhielt sie
1912 ihren heutigen Namen Tongji, was
sich vom chinesischen tong zhou gong ji
ableitet und ins Deutsche übersetzt „zu-
sammen in einem Boot sitzen und einan-
der helfen“ bedeutet.
Zu deutschen Universitäten gibt es vie-
le Verbindungen. So unterhält die Shang-
haier Fremdsprachenuniversität, die
Shanghai International Studies Universi-
ty (SHISU), enge Kontakte zur Universi-
tät Heidelberg. Seit 2002 gibt es einen
Studiengang Deutsch/Wirtschaft, der in
Kooperation mit der Universität Bayreuth
zum Leben erweckt wurde.
Neben zahlreichen staatlichen wie pri-
vaten Akademie- und Forschungsinsti-
bildung
Shanghai gehört zu den Städten mit
dem höchsten Bildungsniveau des Lan-
des. Das Schulsystem ist ausgezeich-
net und hat mit einer Vielzahl an wissen-
schaftlichen und technischen Einrich-
tungen wesentlich zur Entwicklung der
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