Travel Reference
In-Depth Information
In Portugal ißt man fast so gerne im Restaurant wie daheim. Das sonntagmittägliche
Essengehen ist in Portugal quasi nationale Freizeitpflicht und sollte daher - wenn
möglich - vermieden werden. An allen anderen Wochentagen lohnt sich ein Restau-
rantbesuch sehr. Meist bekommt man traditionelle Küche mit frischen Zutaten zu mo-
deraten Preisen. Die Portionen sind oft riesig, man kann aber mittags von vielen Ge-
richten auch meia dose , eine halbe Portion, bestellen.
Nicht alle portugiesischen Süßspeisen gemahnen wie der pudim molotof schon mit
dem Namen zur Vorsicht. Dennoch sind sie meist mächtig und sehr süß und lecker.
Wer den Abend jedoch ohne diverse Verdauungsschnäpse und -kaffees ausklingen las-
sen möchte, sollte nach einem Stück Obst oder queijo da serra , einem Schafs- oder Zie-
genkäse aus der Serra da Estrela , fragen.
Im übrigen: Es gilt in Portugal als nicht sehr höflich, auf der Straße zu essen. Ein
Umstand, der die unzähligen Versuche von Fastfoodketten, im Land Fuß zu fassen,
nicht im geringsten gebremst hat. Ihr Siegeszug markiert einen freilich unverständli-
chen Paradigmenwechsel in der kulinarischen Landschaft Portugals. Gibt es doch zu
vergleichbaren Preisen in den meisten einfachen Restaurants ein dreigängiges Mittags-
menü, das, noch dazu sitzend eingenommen, eine attraktive Alternative zu »Eat &
Run« darstellt. Wie die Portugiesen, die in traditionellen Lokalen speisen, es jedoch
schaffen, nach dem Mittagessen, bei dem üblicherweise bereits eine halbe Flasche
Wein geleert wird, weiterzuarbeiten, kann nur auf eines hindeuten: Büroschlaf.
Search WWH ::




Custom Search