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im Vergleich zu Brauchwasserspeichern. Dies führt zu einer Reduktion des Systempreises.
Da das Medium im Pufferspeicher nicht ausgetauscht wird, gibt es kein Verkalkungsprob-
lem und der Energiespeicher kann bis an die Siedetemperatur erwärmt werden, was einen
wesentlich besseren Speichernutzungsgrad bedeutet. Bei vergleichbaren Brauchwasser-
speicherkonzepten müsste, um gleiche solare Deckungsanteile zu erhalten, das Speicher-
volumen durch den eingeschränkten Nutzungsbereich entsprechend vergrößert werden.
Aufgrund des kleineren Trinkwasserspeichers (Bereitschaftsspeicher) ist ein der deutschen
Legionellenverordnung entsprechender Betrieb einfach und ohne nennenswerte Ertrags-
einbußen der Solaranlage zu realisieren. Wird eine solche Anlage in ein bestehendes, zen-
trales Warmwasserbereitungssystem nachträglich integriert, dann kann der vorhandene
Brauchwasserspeicher meist als Bereitschaftsspeicher weiterverwendet werden.
Nachteilig bei heizungswassergeführten Systemen ist, dass durch den erforderlichen
zweiten Wärmetauscher die erforderliche Kollektortemperatur um die Grädigkeit des
Wärmetauschers steigt. Dies führt zu geringfügig geringeren solaren Erträgen. Der Ins-
tallationsaufwand ist bei diesem Systemtyp im Vergleich zu einem zentralen System mit
Brauchwasserspeicher etwas größer, da zwei Wärmetauscher und zusätzliche Umwälz-
pumpen erforderlich sind. Dennoch sind bei mittleren bis großen Anlagen die Kosten ge-
ringer.
6.4.5.3 Hydraulische Systemkonzepte
Dieser Abschnitt beschreibt die einzelnen möglichen solaren Hyrauliksystemkonzepte
und beleuchtet sie hinsichtlich ihres
• Prinzips und des typischen Anwendungsgebiets im Wohnungsbau,
• der Betriebsart des Kollektorkreises und der typischen Kollektorfläche,
• der systemimmanenten Vor- und Nachteile sowie der
• Speichergrößenauslegung.
Die Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da räumliche Gegebenheiten,
spezifische Anforderungsprofile oder andere Sachzwänge eine abweichende oder modifi-
zierte Systemlösung erforderlich machen können. Die Konzeptnummerierung entspricht
der in Abb.  6.45 bzw. Abb.  6.46 gewählten Bezeichnungen der Hydraulikkonzepte.
• Konzept A mit zentralem Speicher (Trink- oder Heizungswasser)
Das Konzept A kann sowohl in einer Trinkwasservariante ( A 1 , Abb.  6.54 ) oder einer
Heizungswasservariante ( A 2 ) realisiert werden.
− Trinkwasserkonzept A 1
Bei einer kleineren Anzahl zu versorgender Personen oder Wohneinheiten kann ein
größerer Trinkwasserspeicher (Boiler) verwendet werden, der durch einen externen
Wärmetauscher als Wärmeübertrager zwischen Solarkreis und Trinkwasser beladen
wird. Ein Trinkwasserspeicher übernimmt sowohl die Spitzenlastversorgung als
auch die Speicherung der solar eingebrachten Wärme. Beladen wird der Trinkwas-
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