Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Zunächst erfolgt eine Diskussion Klassifizierung nach der Anzahl der Speicher, da dieser
Aspekt hinsichtlich der Investitionskosten in Raumbedarf und Komponenten den größten
Anteil ausmacht.
6.4.5.2 Zentrale Hydraulikoptionen - Speicheranzahl, Wasserführung
Eine Systematik zur Vorgehensweise bei der Systemkonzeptfindung wurde im
Abschn. 6.4.3.4 aufgezeigt. Sie orientiert sich hauptsächlich an den räumlichen Gegeben-
heiten und/oder der vorhandenen Infrastruktur. Hierbei zeigen Einspeichersysteme viele
Vorteile, zu denen unter anderem folgende zählen:
• geringere Wärmeabstrahlverluste durch Wegfall eines weiteren Speichers,
• geringer Platzbedarf - Kompaktheit,
• niedrigere Investitionen in Regelung, Komponentenanzahl, Verrohrung, Isolation etc.,
• hygienische Brauchwassererwärmung im Durchflussprinzip (Legionellenproblematik,
allerdings nur bei Heizungswasserspeichern mit ext. Trinkwasserwärmetauscher).
Dem stehen aber einige Nachteile gegenüber:
• Die Brauchwasserbereitung erfolgt immer über zwei Wärmetauscher, einem für den
Transfer vom Solarkreisfluid auf das Energiespeicherfluid und einem weiteren vom
Energiespeicherfluid auf das Brauchwasser. Dies bedeutet einen Wirkungsgradverlust
in zweifacher Hinsicht, denn es entstehen Wärmeverluste an jedem Wärmetauscher, die
sich aber bei Verwendung eines Tank-in-Tank Systems verringern lassen. Dennoch sind
die Rücklauftemperaturen zum Kollektorkreis höher.
• Der oberste Bereich des Energiespeichers muss ständig auf Brauchwassersolltemperatur
gehalten werden.
Zweispeichersysteme unterscheiden sich von Einspeichersystemen darin, dass für die
Brauchwassererwärmung ein eigener Speicher verwendet wird. Je nach Anlagengröße
wird der Brauchwasserspeicher direkt von der Kollektoranlage oder aus dem Energiespei-
cher geladen. Ohne auf die spezifischen Charakteristika der Anlagen und deren Einsatzge-
biete, die im folgenden Abschnitt angesprochen werden sollen, einzugehen, weisen Zwei-
speichersysteme folgende Vorteile auf:
• Brauchwasserbereitung und Heizungsunterstützung sind hydraulisch vollkommen
voneinander getrennt. Dies führt zu einer deutlichen Reduktion der Wechselwirkung
zwischen dem Heizungsspeicher und der Brauchwasserentnahme, die durch ständiges
Zapfen von Brauchwasser bei Einspeichersystemen problematisch sein kann.
• Die Brauchwasserbereitung erfolgt bei direkt in das Solarsystem eingebundenen Brauch-
wasserspeichern nur über einen Wärmetauscher (Solarwärmetauscher). Dadurch erge-
ben sich niedrige Kollektorrücklauftemperaturen.
Search WWH ::




Custom Search