Civil Engineering Reference
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sem Verfahren bleibt der Energiegehalt des Speichers erhalten, aber die Exergie erniedrigt
sich und als Konsequenz kann der Speicher mehr Wärme aufnehmen. Wie zuvor beschrie-
ben ist eine Durchmischung nicht bei allen Speichersystemen ohne Modifikationen möglich.
6.4.5
Systemkonzepte solarthermischer Niedertemperaturanlagen
Es gibt ein breites Spektrum erfolgreich umgesetzter solarthermische Niedertemperatur-
systeme. Eine der zentralen Ursachen hierfür sind sowohl unterschiedliche, am Standort
vorhandene Randbedingungen wie Platzbedarf, Baubestand und baurechtliche Gegeben-
heiten, gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen wie Zuschüsse und Förderungen oder
rein nutzerbezogene Anforderungen. Ausgehend vom Versuch einer Klassifizierung der
unterschiedlichen hydraulischen Systemkonzepte nach ihren wesentlichen Merkmalen,
werden die zentralen Konzeptfragen wie Ein- oder Mehrspeichersysteme und trink- sowie
heizungswassergestützte Systeme hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile beleuchtet. Den
Abschluss bildet eine Diskussion grundlegend unterschiedlicher solarthermischer Hyd-
raulikkonzepte und deren optimaler Einsatzumgebung.
6.4.5.1 Klassifizierung der Systemkonzepte
Die Recherche über Hydraulikkonzepte thermischer Solaranlagen für Gebäude liefert eine
Vielzahl technisch unterschiedlicher erfolgreich realisierter Hydraulikkonzepte. Sie lassen
sich nach folgenden Gesichtspunkten ordnen:
Einspeichersysteme - Mehrspeichersysteme: Vorteilhaft sind Speicherkonzepte, bei denen
das Speichervolumen möglichst kompakt ist, denn daraus ergeben sich geringere Wär-
meverluste (entscheidend hierbei ist das Volumen-Oberflächen-Verhältnis).
Systemgröße: Die Systemgröße (Kollektorfläche und Speichervolumen) ergibt sich aus
dem Verbrauch (Anzahl der zu versorgenden Wohneinheiten bzw. Anzahl der Perso-
nen) und aus dem angestrebten solaren Deckungsgrad η SD .
Energieeinspeicherungsart: Die Energiespeicherung kann entweder mit einem einfachen
Stahl- bzw. Pufferspeicher (-Energiespeicherung erfolgt permanent im selben Medium)
oder mittels eines Trinkwasserspeichers durchgeführt werden (-kontinuierlicher Aus-
tausch des Energiespeichermediums)
Trink- oder heizungswassergeführte Systeme: Bei trinkwassergeführten Systemen wird
die Solarenergie direkt oder nur mit einem Wärmetauscher an das in einem oder meh-
reren Boilern befindliche Trinkwasser übergeben. Das Trinkwasser ist selbst Speicher-
medium. Bei heizungswassergeführten Systemen wird die Solarenergie zunächst an das
im Pufferspeicher befindliche Heizungswasser übertragen. Erst dann erfolgt ein Trans-
fer über einen Sekundärwärmetauscher an das Trinkwasser.
Einbindung der Nachheizung: Die Nachheizung kann an mehreren Stellen des Hydrau-
liksystems stattfinden, im Bereitschaftsspeicher, im Energiespeicher oder im Durch-
flussprinzip.
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