Civil Engineering Reference
In-Depth Information
Vorplanung der Kollektorfläche
Es sollten möglichst großmodulige Elemente auf geschlossenen Flächen installiert werden,
damit die spezifischen Kosten im Rahmen bleiben; dem kann die anvisierte Montagesitua-
tion, die Dachstatik oder Anforderungen des Denkmalschutzes entgegenstehen.
Anschluss und Abstimmung des konventionellen Systems mit dem Solarsystem
Für das weitere Vorgehen sind Informationen über das konventionelle Warmwassersystem
des Objekts unerlässlich. Vielfach wird diese Abfolge ignoriert. Es macht keinen Sinn, eine
Solaranlage, die letztlich dem konventionellen System vorgeschaltet wird, für sich alleine
weiterzuentwickeln. Folgende Angaben muss der Fachplaner ermitteln.
Welcher Bereitschaftsspeicher wird für das Warmwasser benötigt und ist für dieses
Speichervolumen noch ausreichend Platz verfügbar? Welche Spitzenlasten werden erwar-
tet (Stundenspitzen, Zapfspitzen)? Hierbei ist zu prüfen, ob diese Aussagen durch Erfah-
rungswerte aus dem Regelwerk/der Fachliteratur oder der Erfahrung an vergleichbaren
Objekten hinreichend gesichert sind. Auch der Aspekt des langfristigen Nutzungsprofils
ist Aufmerksamkeit zu schenken, insbesondere bei kleineren Objekten wie Reihen- oder
Doppelhäusern. Dies beinhaltet zu einem großen Teil auch das konventionelle System mit
der wesentlichen Fragestellung: Welche Kesselleistung steht zur Warmwasserbereitung zur
Verfügung? Die verfügbare Kesselleistung ist nicht gleichbedeutend mit der Nennleistung
des Kessels. Sie entspricht der Leistung, die der Wärmetauscher der Nachheizung an den
Bereitschaftsspeicher abgeben kann.
Im Anschluss an die Erfassung der genannten Daten kann eine erste Vorauswahl der
Systemvarianten erfolgen, die angesichts der Bedarfssituation, der Größe der Anlage, der
Spitzenlasten, des bestehenden Warmwassersystems und der verfügbaren Kesselleistung
technisch sinnvoll sind. Neben diesem Aspekt spielt vor allem die Effizienz und das tech-
nische Risiko eine große Rolle.
Nach Durcharbeitung dieser Punkte lässt sich bereits eine einfache Vorplanung der
benötigten Kollektorfläche und des Speichervolumens für den jeweils gewünschten An-
lagentyp (abhängig von der Höhe des gewünschten solaren Deckungsanteils) mit Hilfe
kommerziell verfügbarer Dimensionierungsprogrammen (T*SOL, POLYSUN oder ande-
ren) vornehmen und eine Kostenkurve ermittelt werden, die die schätzungsweise zu er-
wartenden Kosten wiedergibt.
6.4.3.2 Wärmebedarfsermittlung und Solarer Deckungsgrad
Die Sonneneinstrahlung ist gegenläufig zum Energiebedarf eines Hauses, so dass hinsicht-
lich der klimatischen Bedingungen die Bundesrepublik relativ ungünstige Randbedin-
gungen bietet. In der Jahreszeit, in der der maximale Wärmebedarf besteht, ist das solare
Strahlungsangebot am geringsten und umgekehrt. Im kaufmännischen Sinn sind daher
Angebot und Nachfrage antizyklisch, wie die Abb.  6.43 illustriert.
Daher kann insbesondere am Anfang und am Ende der Heizperiode (September, Ok-
tober und März, April, Mai) der (geringe) Heizenergiebedarf über die Sonneneinstrahlung
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