Energiebedarf - Thermische Solarenergie: Grundlagen, Technologie, Anwendungen - page 11

Abb. 1.9 Primärenergie-
verbrauch in Deutsch-
land nach Verbraucher
und Verbrauchsarten;
GHD = Gewerbe, Han-
del Dienstleistungen,
IuK = Information und
Kommunikation aus.
(Tzscheutschler et al. 2009 )

1.4 Bedarfsdiagramme Deutschland- wirtschaftliche Überlegungen

Eine Unterteilung des Energieverbrauchs in Deutschland nach Verbraucher und Ver-
brauchsarten zeigt die Abb. 1.9 . Möchte man danach Energie nennenswert einsparen oder
ersetzten, so betrifft dies vorrangig die größten Anteile. Hiervon ist an erster Stelle die
Raumheizung und begleitend die Warmwasserbereitstellung (,die im Haushalt als Prozess-
wärme gewertet wird,) anzuführen.
Ziel dieses Buches ist die Thermische Solarenergienutzung. Die Aufgabe besteht also
darin, das solare Energieangebot und die verschiedenen Umwandlungsformen bzw. Dar-
gebotsformen (s. Tab. 1.3 ) kennen zu lernen, Prozesse zu behandeln, in denen diese Ener-
gie möglichst weitgehend in eine brauchbare Form von Exergie bei gleichzeitig rationeller
Verwendung beim Endverbraucher umgewandelt wird.
Die Fluktuation des solaren Angebots ist ausführlich zu behandeln. Stimmt das solare
Angebot nicht mit dem zeitlichen Energiebedarf überein, müssen Speicher im System be-
reitgestellt oder Ersatzenergieträger vorgehalten werden. Im zweiten Fall kann die Ener-
giekostenrechnung für die Regenerative Energieerzeugung nicht auf einer Einsparung der
ursprünglichen Energiequelle aufbauen, vielmehr muss der Ansatz ausschließlich von der
Nutzungsweise im Brennstoffersparnisbetrieb ausgehen.
Wird die Solarenergie zur Erzeugung eines Produktes wie beispielsweise Trinkwasser
eingesetzt, kann die Speicherung auch in Form des Endproduktes erfolgen. Dann ver-
schiebt sich jedoch der Kostenaufwand für die Bereitstellung der Energieerzeugungsan-
lage zu Lasten einer nur teilweise nutzbaren und damit überdimensionierten Produkti-
onsanlage. Im Bereich der industriellen Produktion muss aus ökonomischen Gründen der
Produktwertstrom erheblich höher sein als der der eingesetzten Energie. Zur reinen Ener-