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Jade,
das grüne Gold
Schon bei den frühen mesoamerikani-
schen Kulturvölkern war Jade ein gefragtes
Material, aus dem man Schmuck und reli-
giöse Kult-Objekte fertigte. Jade-Künstler
waren bei den Olmeken und Maya bedeu-
tende und geachtete Persönlichkeiten, die
oft mit ihren Werkzeugen und einigen ih-
rer Arbeiten beerdigt wurden.
Auf der Suche nach der begehrten
blauen Jade, die man hier vermutete, ka-
men bereits etwa 800 v.Chr. die Olmeken
und mit ihnen die erste Jade ins Land.
Aber sie wurden enttäuscht, und auch Ar-
chäologen, die auf der Halbinsel Santa
Elena, dem geologisch ältesten Teil des
Landes, nach Jade forschten, waren er-
folglos.
Die Tatsache, dass in einem Land, in
dem niemals Jade gefunden wurde, die
Bearbeitung dieses harten Gesteins den-
noch eine Blüte erlebte, ist mit dem regen
Handel zu erklären, der vor allem in Rich-
tung Guatemala bestand, wo die reichs-
ten Jadevorkommen Zentralamerikas
liegen.
Waren die frühen Stücke noch etwas
grob gearbeitet, so wurden mit immer
ausgereifteren Techniken auch mehr und
mehr Details plastisch herausgearbeitet.
Ihren Höhepunkt erreichte die Kunst der
Jadebearbeitung in Costa Rica um das
5. Jh., aber noch bis hinein ins frühe
16. Jh. wurden aus Jade und Nephrit, ei-
nem sehr ähnlichen Gestein, in einem
komplizierten Bearbeitungsprozess Amu-
lette, Halsketten und auch Büstenhalter
für die Damen des gehobenen Standes
gefertigt. Häufig findet man auch Tier-
motive, deren mythologische Kraft dem
Schamanen zu Hilfe kam.
nen Teil der Rücklagen für die Landes-
währung dar.
Im gleichen Komplex befindet sich
auch ein Numismatisches Museum
und eine wechselnde Ausstellung
moderner Kunst.
getragen. Sie umfasst neben der wahr-
scheinlich größten Jadesammlung
Amerikas auch zahlreiche steinerne
Kult-Metates und außergewöhnlich gut
erhaltene Exemplare präkolumbischer
Keramik, die in Form von Menschen,
Tieren und Früchten gearbeitet sind -
bei einigen lässt sich ihre Fruchtbar-
keitssymbolik nicht übersehen. Nach
einem Umbau darf die erweiterte Aus-
stellung als eine der bedeutendsten
Sammlungen präkolumbischer Kunst
Zentralamerikas gelten! Vom Museum
im 11. Stock des INS-Gebäudes, das
seit 1977 der Öffentlichkeit zugänglich
ist, hat man einen eindrucksvollen Aus-
blick über die Stadt.
Plaza de la Cultura (UG), Tel. 243.4202,
www.museosdelbancocentral.org, geöffnet
tgl. 9.30-17 Uhr, Eintritt: 7 $, Stud. 3,50 $,
Kinder (7-12 Jahre) 1000 C. = ca. 2 $ . Foto-
grafieren nicht erlaubt.
Jademuseum (Museo de Jade)
Die archäologische Sammlung der
staatlichen Versicherungsgesellschaft
INS wurde unter ihrem früheren Präsi-
denten Marco Fidel Tristan zusammen-
 
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