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Politik seiner beiden Vorgänger fort,
versuchte aber die wirtschaftliche Si-
tuation des Landes zu verbessern und
die Staatsschulden von fast 5 Mrd.
US-$ zu senken. Obwohl viele seiner
Maßnahmen nur halbherzig durchge-
führt wurden und sich weite Teile der
Bevölkerung enttäuscht zeigten, ge-
lang es ihm doch, die Inflationsrate
von rund 25 % bei Amtsbeginn auf
knapp 10 % zu senken. Kurz vor Ende
seiner Regierungszeit unterzeichnete
er zusammen mit dem Staatspräsiden-
ten von Mexiko einen Freihandelsver-
trag zwischen den beiden Staaten, der
am 1.1.1995 in Kraft trat.
Am 1.2.1993 gründeten die mittel-
amerikanischen Länder Guatemala, El
Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa
Rica und Panama das Zentralamerika-
nische Integrationssystem (SICA) als
Nachfolge-Organisation des Zentral-
amerikanischen Gemeinsamen Mark-
tes (MCCA), der 1960 geschaffen
worden war. Das gemeinsame Ziel ist
die Einheit Mittelamerikas durch die
Schaffung einer Region des Friedens,
der Demokratie und des Fortschritts.
Die Wahlen 1994 gewann der erst
39-jährige José María Figueres Olsen
(PLN), der Sohn des früheren Präsi-
denten „ Don Pepe“ Figueres , obwohl
ihn sein Konkurrent Miguel Angel Ro-
dríguez (PUSC) durch eine schmutzige
Wahlkampagne, wie man sie in Costa
Rica bisher nicht gekannt hatte, zu ver-
drängen versucht hatte. Damit stellte
die „Partei der nationalen Befreiung“
zum achten Mal (bei 11 Wahlen) seit
1948 den Staatspräsidenten. Doch
sein Wahlversprechen, Korruption und
Armut wirkungsvoll zu bekämpfen,
konnte auch er nicht einlösen.
Daher triumphierte bei den nächs-
ten Wahlen im Jahre 1998 schließlich
doch sein früherer Kontrahent Miguel
Angel Rodríguez , der sich knapp ge-
gen den Kandidaten der PLN durch-
setzen konnte. Damit wechselte die
Regierungspartei. Auch bei der Wahl
2002 gewann der Kandidat der kon-
servativen PUSC, der Partei der christ-
lich-sozialen Einheit. Abel Pacheco de
la Espriella erhielt 58 % der Stimmen.
Im November 2004 mussten mit
Rafael Calderón und Miguel Rodríguez
zwei ehemalige Präsidenten wegen
Bestechungsskandalen in Untersu-
chungshaft. Auch José María Figueres
und der letzte Präsident Abel Pacheco
stehen unter Korruptionsverdacht.
Bei den Präsidentschaftswahlen im
Februar 2006 siegte der frühere Präsi-
dent Oscar Arías Sánchez (65) von der
sozialdemokratisch geprägten Partido
de Liberación Nacional (PLN) nur
knapp gegen den Linkspopulisten Ot-
ton Solís und wurde so als erster Präsi-
dent in der Geschichte für eine zweite
Amtszeit wiedergewählt (nähere Infor-
mationen zur Person unter www.os-
cararias.com). Politische Schwerpunk-
te der neuen Regierung sind das Frei-
handelsabkommen mit den USA, die
Armutsbekämpfung und die Bildungs-
politik.
Außenpolitisch unterhält Costa Ri-
ca nach wie vor sehr enge Kontakte zu
den USA, von denen das Land durch
Auslandsbeteiligungen in einer Höhe
von etwa 75 % wirtschaftlich faktisch
abhängig ist. Während des Irak-Krie-
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