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viele Kibbuzim lebenswichtig. Jene, die sich rechtzeitig
entschlossen haben, ein Hotel zu eröffnen, auf Industrialisierung
zu setzen oder im Dienstleistungsgewerbe aktiv zu werden,
stehen heute meist wirtschaftlich gut da; hingegen sieht es dort
weniger erfreulich aus, wo man zu spät bemerkt hat, aus welcher
Richtung der Wind weht.
Eine Trumpfkarte halten die Kibbuzim immer noch in der
Hand: das Land. Israels Bevölkerung wächst, und der Verkauf
einst landwirtschaftlich genutzter Flächen ist für manchen
Kibbuz eine Art Lebensversicherung. Damit haben viele
Kibbuzim und Moshavim ihre finanziellen Probleme gelöst und
Schulden abbeza hlt, die aus der Zeit der Hochinflation Mitte
und Ende der achtziger Jahre herrührten. Land ist Mangelware
in Israel, nicht nur weil das Land klein ist, sondern auch, weil 93
Prozent des Landes nicht verkäuflich sind. Eine dem
Wohnungsbauministerium zugeordnete Behörde hat die Hand
auf dem Land, das an die Kibbuzim und Moshavim lediglich
verpachtet ist. Dennoch - und dergleichen ist wahrscheinlich
wieder nur in Israel möglich - haben diese das Land in ihrer Not
verkauft, so als gehörte es ihnen. 1992 wurde endlich die
Umwidmung von Acker in Bauland erleichtert, damit erhöhen
sich auch die Gewinne für die Kibbuzim. Der knappe Boden
trägt nicht unerheblich dazu bei, daß die Bau- und
Wohnungspreise in den letzten Jahren unaufhörlich gestiegen
sind. 1993 kletterten die Wohnungspreise um 24 Prozent bei
einer Inflationsrate von etwas mehr als elf Prozent, und 1994
bewegte sich die Steigerung im selben Rahmen bei einer
Inflationsrate von 14,5 Prozent. Das tut deshalb besonders weh,
weil in Israel Wohnungen nicht gemietet, sondern gekauft
werden - zu Preisen wie in Weltmetropolen. Unter diesen
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